05.01.2011

Deutschland: Kauder: Stärker Druck machen für Religionsfreiheit

Bundesregierung fordert von Ägypten mehr Schutz für Christen

Deutschland: Kauder: Stärker Druck machen für Religionsfreiheit

Bundesregierung fordert von Ägypten mehr Schutz für Christen

 

Konstanz (idea) – Ein engagierteres Eintreten für Religionsfreiheit hält der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Bundestag, Volker Kauder, für nötig. „In diesem Punkt müssen wir stärker Druck machen. Vor allem werden wir mit islamischen Vertretern weltweit ins Gespräch kommen“, sagte er in einem am 4. Januar veröffentlichten Interview mit der Tageszeitung „Südkurier“ (Konstanz). Religionsfreiheit gelte nicht nur für Muslime, sondern für alle Religionen. Im Blick auf den Bombenanschlag auf eine koptisch-orthodoxe Kirche in Ägypten, bei dem in der Neujahrsnacht in Alexandria 22 Menschen getötet wurden, sagte Kauder: „Die Bundesregierung wird Ägypten auffordern, den Schutz für die bedrohten Christen zu verstärken.“ Bereits vor einem Jahr seien jugendliche Kopten ermordet worden. Bisher sei keine Verurteilung erfolgt. Am 6. Januar 2010 waren nach einer Christmette in Nag Hammadi, etwa 60 Kilometer von Luxor entfernt, sieben Christen und ein muslimischer Wachmann erschossen worden. Laut Kauder ist beim Eintreten für Religionsfreiheit ein langer Atem erforderlich. Bei seinen Reisen im vorigen Jahr nach Malaysia und Indonesien habe er die Unterredungen mit den Staatschefs stets mit dem Thema Christenverfolgung begonnen, so Kauder. Die Gesprächspartner hätten registriert, „dass diese Vorgänge in Deutschland sehr wohl beobachtet werden“. Die betreffenden Staaten wollten keineswegs auf Dauer stigmatisiert werden. Nach Ansicht des Fraktionschefs ist auch die Lage in der Türkei „nicht zufriedenstellend“. Das Land wolle in die Europäische Union, lasse aber nicht zu, dass orthodoxe Priester ausgebildet werden. „Damit ist die Türkei meilenweit von Europa entfernt“, so Kauder.              (05.01.2011/17:00)