26.01.2011
China: Waisenhaus für Behinderte von Regierung bedroht
Befürchtung, dass ein Waisenhaus dazu verwendet werde, um Rom treuen Bischof zu bestrafen
China: Waisenhaus für Behinderte von Regierung bedroht
Befürchtung, dass ein Waisenhaus dazu verwendet werde, um Rom treuen Bischof
zu bestrafen
STAMFORD, 26. Januar 2011 (ZENIT.org <http://www.zenit.org/> ).- Eine
Organisation mit Sitz in den Vereinten Staaten, die Katholiken in China
hilft, wies darauf hin, dass die chinesische Regierung ein Waisenhaus für
behinderte Kinder dazu verwenden könnte, um den Bischof zu bestrafen, der es
gegründet hat.
Die Kardinal-Kung-Stiftung teilte am Dienstag mit, dass ein von Bischof Jia
Zhiguo gegründetes Waisenhaus für junge Menschen mit Behinderungen in der
Provinz Hebei unmittelbar davon bedroht sei, von der Regierung strengstens
überwacht zu werden.
Anlass der Gründung der Einrichtung war der Umstand, dass vor zwanzig Jahren
ein behindertes Kind vor dem Haus des Bischofs ausgesetzt wurde und er es
bei sich aufnahm. Jia Zhiguo bat darauf 30 Ordensschwestern, die Betreuung
der Kinder zu übernehmen. Das Waisenhaus beherbergt heute mehr als 100
Kinder und Jugendliche, darunter auch Säuglinge.
Bischof Jia war der ständige Verfolgung durch die chinesische Regierung
ausgesetzt, da er sich weigerte, der Patriotischen Vereinigung beizutreten,
die von der kommunistischen Regierung als die offizielle katholische Kirche
Chinas gegründet wurde und die Ausübung der katholischen Religion im Landes
überwacht. Katholiken, die die Patriotische Vereinigung nicht anerkennen,
bilden die Untergrundkirche in Treu zum Bischof von Rom.
Der 75-jährige Bischof Jia verbrachte mehrere Jahre im Gefängnis und wurde
13 Mal für seine Weigerung, der Patriotischen Vereinigung beizutreten,
verhaftet. Seine letzte Verhaftung erfolgte im März 2009, im Juli 2010 wurde
er wieder freigelassen.
Als Grund des jetzigen Vorgehens chinesischen Behörden vermutet die Stiftung
die anhaltenden Ablehnung des Bischofs gegenüber der Patriotischen
Vereinigung und des Nationalen Rates der katholischen Vertreter. Es werde
versucht, mit der Bedrohung der unter seinen Schutz und Pflege gestellten
Waisenkinder seine unerschütterliche Treue zum Heiligen Vater zu brechen.
Permalink: www.zenit.org/article-22349