28.01.2011

Studie: In 20 Jahren ist jeder vierte Mensch ein Moslem

Bis zum Jahr 2030 wird die muslimische Bevölkerung weltweit wahrscheinlich
um 35 Prozent anwachsen. Das geht aus einer umfangreichen Studie des
amerikanischen des Forschungsinstitutes "Pew Research Center" hervor.
Derzeit leben rund 1,6 Milliarden Menschen muslimischen Glaubens auf der
Welt, im Jahr 2030 sollen es 2,2 Milliarden sein.


| 28.01.2011 - Die Forscher sagen, dass die muslimische Bevölkerung in den
kommenden zwei Jahrzehnten global bis zu doppelt so schnell anwächst wie die
nicht-muslimische. Das Wachstum betrage bei den Muslimen 1,5 Prozent pro
Jahr, und bei Nichtmuslimen 0.7 Prozent. Wenn dieses Wachstum beibehalten
werde, würden in 20 Jahren Muslime 26,4 Prozent der Weltbevölkerung
ausmachen, die dann voraussichtlich aus 8,3 Milliarden Menschen besteht.
Derzeit leben rund 6,9 Milliarden Menschen auf der Erde, und 23,4 Prozent
davon sind Muslime.

Dennoch erwarten die Wissenschaftler, dass die Zuwachsrate der Muslime in
den kommenden zwei Jahrzehnten etwas langsamer ansteigt als noch in den
vergangenen zwei Jahrzehnten. In den Jahren zwischen 1990 und 2010 wuchs die
muslimische Bevölkerung weltweit um rund 2,2 Prozent pro Jahr.

Die meisten Muslime (60 Prozent) werden 2030 im Pazifischen Raum leben. 20
Prozent leben dann im Nahen Osten und in Nordafrika. Pakistan wird
wahrscheinlich Indonesien als Land mit der größten muslimischen Bevölkerung
überholen. In Europa und Amerika werden Muslime auch weiterhin einen sehr
geringen Anteil ausmachen, so die Forscher, doch auch dort wird ihr Anteil
anwachsen.

In Europa wird die Zahl an Muslimen von derzeit 44,1 Millionen auf
schätzungsweise 58,2 Millionen im Jahr 2030 anwachsen, sagen die
Schätzungen. Damit betrage ihr Anteil dann nicht mehr wie jetzt 6 Prozent,
sondern 8 Prozent. In Deutschland leben derzeit etwa 4,1 Millionen Menschen
muslimischen Glaubens (5 Prozent der Gesamtbevölkerung). Im Jahr 2030 sollen
es 5,5 Millionen sein (7,1 Prozent).

Am größten soll der Zuwachs innerhalb Europas in Frankreich sein. Derzeit
leben dort 4,7 Millionen Muslime, im Jahr 2030 sollen es 6,8 Millionen sein.
Ihr Anteil stiege damit von 7,5 Prozent auf 10,3 Prozent an. In
Großbritannien wird es dann voraussichtlich 8,2 Prozent Moslems in der
Gesamtbevölkerung geben. Heute sind es 4,6 Prozent. In Österreich soll der
Anteil von derzeit 5,7 auf 9,3 Prozent steigen. In Schweden steigt er von
4,9 auf 9,9 Prozent. In Belgien von derzeit 6 Prozent auf 10,2 Prozent.

Die europäischen Länder mit der größten muslimischen Bevölkerung sind im
Jahr 2030 voraussichtlich der Kosovo (93,5 muslimischer Anteil), Albanien
(83,2 Prozent), Bosnien-Herzegowina (42,7 Prozent), Mazedonien (40,3
Prozent), Montenegro (21,5 Prozent), Bulgarien (15,7 Prozent), Russland
(14,4 Prozent), Georgien (11,5 Prozent), Frankreich (10,3 Prozent) und
Belgien (10,2 Prozent).

In den USA wird sich die Zahl der dort lebenden Muslime von jetzt 2,6
Millionen auf 6,2 Millionen im Jahr 2030 erhöhen. Ihr Anteil an der
Gesamtbevölkerung wird sich von jetzt 0,8 Prozent auf 1,7 Prozent in 20
Jahren erhöhen.

Weltweit gesehen werden die sunnitischen Muslime weiterhin die Mehrheit
unter den islamischen Strömungen haben: im Jahr 2030 machen sie
wahrscheinlich 87 bis 90 Prozent aller Muslime aus. Derzeit leben rund drei
Viertel der Muslime (74,1 Prozent) in 49 Ländern mit einer mehrheitlich
muslimischen Bevölkerung. Mehr als ein Fünftel der Muslime 23,3 Prozent)
leben in Ländern, wo sie die Minderheit bilden. Nur drei Prozent leben in
entwickelteren Ländern wie in Europa, Nord-Amerika oder Australien,
Neuseeland und Japan.

In den acht Ländern mit muslimischer Mehrheit, in denen Mädchen die kürzeste
Schulzeit genießen, ist die Geburtenrate besonders hoch (5 Kinder pro Frau),
stellten die Forscher fest. Die Geburtenrate liegt im Durchschnitt in der
muslimischen Bevölkerung bei 2,3 Kindern pro Frau. Ausnahme sind die
Palästinensergebiete, wo die Geburtenrate bei 4,5 Kindern liegt, wo jedoch
ein Mädchen im Durchschnitt 14 Jahre lang eine Ausbildung erhalten kann.
(pro)

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