30.01.2011
Pakistan: Gebet für den Frieden wurde Zeichen der Hoffnung für Pakistan
40.000 radikalislamische Demonstranten protestieren gegen die Revision des Blasphemieparagraphen, gegen die Freilassung von Asia Bibi und gegen die USA und den Papst, denen sie Einmischung vorwerfen"
Pakistan: Gebet für den Frieden wurde Zeichen der Hoffnung für Pakistan
40.000 radikalislamische Demonstranten protestieren gegen die Revision des
Blasphemieparagraphen, gegen die Freilassung von Asia Bibi und gegen die USA und den Papst, denen sie Einmischung vorwerfen"
LAHORE, 31. Januar 2011 (ZENIT.org <http://www.zenit.org/> /Fides.org
<http://www.fides.org/> ).- Der Tag des Gebets und des Fastens für den
Frieden, der am gestrigen 30. Januar in allen christlichen Gemeinden
Pakistans begangen wurde war ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung für das
ganze Land" (ZENIT berichtete <http://www.zenit.org/article-22385?l=german>
).
Diese Initiative wird die Herzen verwandeln und dazu beitragen, dass man
den Wert des Friedens und der Harmonie neu entdeckt", so P. John Shakir
Nadeem, Sekretär der bischöflichen Kommission für Soziale Kommunikation, die
sich der Aktion angeschlossen hatte. An der von den Christen auf den Weg
gebrachten Initiative nahmen auch Vertreter und Gläubige anderer religiöser
Minderheiten und Muslime teil, denn alle wollen sich im Zeichen der
Versöhnung und des Gemeinwohls für ein besseres Land einsetzen".
Unterdessen nahmen am selben Tag in Lahore (und in anderen Städten) über
40.000 radikalislamische Demonstranten an einer Kundgebung gegen die
Revision des Blasphemieparagraphen, gegen die Freilassung von Asia Bibi und
gegen die USA und den Papst, denen sie Einmischung vorwerfen". So ein
katholischer Priester weist im Gespräch mit dem Fidesdienst auf einen
grundlegenden Unterschied hin: Wir sind gegen niemanden, wir beten und
fasten gemeinsam mit allen Menschen guten Willens, denn wir glauben an den
Wert des Friedens und wollen dadurch als Christen unseren Beitrag zur
Entwicklung des Landes leisten."
Der Tag des Betens und Fastens, zu dem die katholischen Bischöfe Pakistans
eingeladen hatten, stieß in allen Diözesen des Landes auf großes Interesse:
Obwohl das Wetter schlecht war und Christen in Pakistan heute damit ein
Risiko eingehen", so P. Nadeem.
In Lahore fand in der katholischen Marienkirche des Kapuzinerordens eine
Gebetsvigil statt, an der auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz,
Erzbischof Lawrence Saldanha von Lahore, und der Sekretär der Kommission für
Gerechtigkeit und Frieden, Peter Jacob, teilnahm. Anwesend waren auch
Vertreter anderer christlicher Konfessionen und religiöser Minderheiten
sowie Muslime. Wir müssen auf unser Gewissen hören, das uns den Weg zum
Frieden und zum Guten zeigt", so Erzbischof Saldanha in seiner Ansprache.
Die Probleme mit denen sich Pakistan heute konfrontiert sieht, sind nicht
religiöser sondern politischer Art", so Peter Jacob in seinem Beitrag.
Vertreter der muslimischen Glaubensgemeinschaft verlasen Verse aus dem Koran
zum Thema Frieden und betonten: Dies ist es, was unser Land braucht". Die
anwesenden Gläubigen erinnerten auch an Asia Bibi, die erste wegen
Blasphemie zum Tode verurteilte Frau, und beteten für sie.
Mit Blick auf die Kundgebungen der radikalislamischen Gruppen betonten die
Teilnehmer, dass es wichtig sei, im Namen des Wohls der Nation, den Dialog
zu fördern. Diese Botschaft sollten vor allem gemäßigte Vertreter der
muslimischen Glaubensgemeinschaft weitergeben, um damit die Spannungen und
die Polarisierung in der Gesellschaft zu überwinden.