06.06.2011
Israel: Itamar-Massaker: Anklage gegen mutmaßliche Täter
Zwei Palästinenser werden des fünffachen Mordes beschuldigt
Israel: Itamar-Massaker: Anklage gegen mutmaßliche Täter
Zwei Palästinenser werden des fünffachen Mordes beschuldigt
ITAMAR (inn) - Nach dem Anschlag auf die Familie Vogel in Itamar hat am Sonntag ein israelisches Militärgericht Anklage gegen die Verdächtigen erhoben. Die beiden Palästinenser werden des fünffachen Mordes beschuldigt. Nach Angaben der Militärstaatsanwaltschaft deuten unter anderem DNA-Spuren und Fingerabdrücke auf ihre Täterschaft hin.
Bei den Angeklagten handelt es sich um den 19-jährigen Amdschad Awad und den 18-jährigen Hakim Awad. Beide haben die Tat gestanden. Die Anklage geht davon aus, dass der Mord geplant war, schreibt die Tageszeitung "Ha´aretz". Die Palästinenser hätten von ihrer nahegelegenen Ortschaft Awarta aus die Siedlung beobachtet. Dadurch hätten sie Einzelheiten über das Sicherheitssystem von Itamar erfahren. Zudem hätten sie vier Messer besorgt und sich fotografieren lassen, wie es Terroristen vor einem Anschlag tun.Nach Erkenntnissen der Ankläger erreichten die Verdächtigen am 11. März gegen 19 Uhr den Sicherheitszaun der Siedlung. Im Haus der Familie Vogel hätten sie zunächst eines der Kinderzimmer betreten und dem elfjährigen Joav den Mund zugehalten, weil er aufgewacht war. Sie sagten ihm, er müsse keine Angst haben. Daraufhin brachten sie ihn in ein Nebenzimmer, schlitzten ihm die Kehle auf und stachen ihm in die Brust.Hakim habe anschließend den vierjährigen Elad stranguliert, und Amdschad habe ihm zweimal in die Brust gestochen. Dann hätten sich die beiden Palästinenser ins Elternschlafzimmer begeben und das Licht angeschaltet, hieß es weiter. Sie stachen dem Familienvater Ehud Vogel mehrfach ins Genick und stachen auch auf seine Ehefrau Ruth ein. Diese erschossen sie jedoch, weil sie nicht sofort tot war.Nach diesen vier Morden verließen die Täter nach Darstellung der Staatsanwaltschaft das Haus, kehrten aber zurück, um ihre Waffen zu holen. Dabei habe Amdschad Schreie des Babys Hadas gehört und befürchtet, dass die Kleine die Nachbarn aufweckt. Deshalb habe er ihr einmal in den Kopf gestochen. Nur der zweieinhalbjährige Jischai und der achtjährige Roi, deren Zimmer die Mörder übersahen, sowie die zwölfjährige Tamar, die nicht zu Hause war, überlebten das Massaker. Die Täter seien aus der Siedlung geflohen, hätten ihre Kleidung verbrannt und die Waffen bei einem Verwandten versteckt.Ein ranghoher Schabak-Vertreter sagte gegenüber "Ha´aretz", trotz des jugendlichen Alters hätten die Verdächtigen "das, was sie taten, mit Selbstkontrolle beschrieben und in keiner Phase der Ermittlungen Reue über ihre Taten gezeigt".
Von: E. Hausen
israelnetz.com