08.03.2011

Pakistan: Ermorderter Minister war bereits bei Bhutto-Attentat verletzt worden

Erinnerung an einen Verteidiger der Schwachen und Benachteiligten

Pakistan: Ermorderter Minister war bereits bei Bhutto-Attentat verletzt worden

Erinnerung an einen Verteidiger der Schwachen und Benachteiligten

ISLAMABAD, 3. März 2011 (ZENIT.org).- Shahbaz Bhatti, der von Taliban ermordete pakistanische Minister, war ein katholischer Verteidiger der Schwachen und Benachteiligten, wie Asia News ihn in einem Nachruf bezeichnet. Am 9. September 1968 kam der Sohn einer christlichen Familie in einem Dorf zur Welt, das Kushpur heißt. Sein Vater Jakob diente zunächst in der Armee bevor er Lehrer wurde und später als Vorsitzender des Rates der Kirchen von Kushpur diente.

 

Im Herbst 2010 erkrankte er und wurde in Islamabad ins Krankenhaus eingeliefert. Örtlichen Quellen zufolge verschlechterte sich sein Zustand deutlich infolge der Nachricht von der Ermordung des Gouverneurs von Punjab, Salman Taseer, am 4. Januar dieses Jahres. Er zeigte Formen einer psychischen und physischen Depression, die letztlich zum Herzstillstand und zu seinem Tod am 10. Januar führte. Jacob Bhatti war von grundlegender Bedeutung für das Leben seines Sohnes. In einem Nachruf, der in pakistanischen Zeitungen veröffentlicht wurde, hieß es. „Er war ein tapferer Mann und die wichtigste Kraftquelle für seinen Sohn. Er ermutigte ihn und half ihm, mit den riskantesten und heikelsten Situationen umzugehen."Shahbaz Bhatti begann nach Abschluss seines Studiums mit seiner politischen Karriere in der Pakistan People's Party (Pakistanische Volkspartei), der Partei des pakistanischen Präsidenten Asif Ali Zardari, die sich die Reform der Nation auf die Fahnen geschrieben hat. Die Parteiführung wurde bald auf ihn aufmerksam, vor allem Benazir Bhutto, mit der er eng zusammenarbeitete, bis die charismatische Politikerin ermordet wurde. In einem Interview mit Asia News hatte zur Einrichtung einer unabhängigen UN-Kommission zu Untersuchung des Mordes an Benazir Bhutto aufgerufen. Shahbaz Bhatti erlebte das Attentat auf Bhutto aus nächster Nähe und erlitt nur geringfügige Verletzungen. Im Interview schilderte er die Ereignisse: „An einem bestimmten Punkt, in der Gegend um Karsaz, ereigneten sich zwei riesige Explosionen, direkt neben dem Wagen, in dem Frau Bhutto transportiert wurde, am Kopf des Zugs. Die ehemalige Premierministerin war gerade in den unteren Teil gegangen, um sich zu setzen, als er explodierte. Die Fenster des Fahrzeugs wurden zerstört, die Tür war zerstört, überall gab es Tote und Verletzte. Als ich aus dem Zug stieg, sah ich überall Blut und Körperteile. Dieser niederträchtige Akt von feigem Terrorismus feige beleidigt uns zutiefst und betrübt alle Menschen in Pakistan. Dies sind Tage der Trauer und des Leids." Bhatti hatte stets ein besonderes Augenmerk auf die Situation der am meisten Diskriminierten im Land. Er war Vorsitzender des APM (Allpakistanischen Minderheitenallianz). Diese Organisation vertritt Randgruppen und religiöse Minderheiten in Pakistan und arbeitet an mehreren Fronten zur Unterstützung der Bedürftigen, Armen und Verfolgten. Auf den Grund seines Engagement angesprochen, würde er sagen: „Ich will nur einen Platz zu Füßen Jesu. Ich wünschte, mein Leben, mein Charakter, meine Handlungen sprächen für mich und sagten, dass ich Jesus Christus nachfolgte." (mk)