30.04.2012
Indonesien: Christen helfen beim Wiederaufbau von Moscheen
Neukirchener Mission sendet 13 Mitarbeiter für einen Jahreseinsatz aus
Indonesien: Christen helfen beim Wiederaufbau von Moscheen
Neukirchener Mission sendet 13 Mitarbeiter für einen Jahreseinsatz aus
Neukirchen-Vluyn/Jakarta (idea) – Bei den Themen interreligiöser Dialog und Mission können Christen in Europa viel von ihren Glaubensgeschwistern auf der indonesischen Insel Java lernen. Diese Ansicht vertrat der Missionar der „Christliche Kirche aus Nordmitteljava“ (Indonesien), Christian Goßweiler, bei der Frühjahrskonferenz der Neukirchener Mission am 29. April in Neukirchen-Vluyn. Goßweiler sagte vor den rund 250 Besuchern: „Einerseits helfen auf Java Christen, Moscheen nach Naturkatastrophen wieder aufzubauen, andererseits helfen auch in manchen Dörfern javanische Muslime bei Kirchenrenovierungen.“ Muslime würden gerade dadurch zu Christen, weil sie deren Liebe und Toleranz spürten, so der Missionar. Die „Christliche Kirche aus Nordmitteljava“ entstand durch die Arbeit von Neukirchener Missionaren im Jahre 1884 in Zusammenarbeit mit niederländischen Kollegen. Goßweiler zufolge haben die javanischen Christen einen Anhang zum Heidelberger Katechismus erarbeitet. Dieser Anhang könne auch Christen in Europa Orientierung bei Fragen zur Politik, Technik, Wirtschaft, Ökologie und religiösen Vielfalt geben. Die von der Missionarsfamilie Goßweiler erarbeitete deutsche Übersetzung ist unter www.heidelberger-katechismus.net (Bereich „Zur Wirkung“) im Internet abrufbar. Der aus dem Jahr 1563 stammende Heidelberger Katechismus ist der am weitesten verbreitete Katechismus der reformierten Kirche.
Durchschnittlich 50.000 Bekehrungen täglich
Gastredner der Konferenz war der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn). Nach seinen Worten wirkt Gott derzeit besonders in Asien, Afrika und Lateinamerika. Täglich gebe es durchschnittlich 50.000 Bekehrungen. Allerdings verfielen viele dieser Christen nach einiger Zeit entweder Irrlehren oder verließen die Kirchen wieder. Der Grund: Sie würden im Glauben nicht weitergeführt. Auf der Konferenz wurden 13 Mitarbeiter für einen Jahreseinsatz ausgesandt. Man dürfe gespannt sein, „wie auch die neuen Kurzzeitler 2013 manchen Segen nach Deutschland zurückbringen werden“, sagte Missionsleiter Siegfried Schnabel. Von den 240 Millionen Einwohnern Indonesien sind 80 Prozent Muslime, 16 Prozent Christen, 2 Prozent Hindus sowie jeweils ein Prozent Buddhisten und Angehörige von Stammesreligionen. Auf der rund 137 Millionen Einwohner zählenden Insel Java liegt die indonesische Hauptstadt Jakarta.