10.03.2012
Deutschland: Deutsch-türkische Professorin ermahnt Muslime
"Manche Muslime sind latent beleidigt, weil sie erwarten, dass jeder den Islam kennen muss. Nein. Muss nicht jeder", sagte Zümrüt Gülbay-Peischard, die aus einer Gastarbeiterfamilie aus dem Berliner Wedding stammt. Sie wurde in Ankara geboren und kam im Alter von zwei Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland. Sie war als Rechtsanwältin in Berlin tätig und als Dozentin an unterschiedlichen Hochschulen tätig.
Muslime in Deutschland seien in der Bringschuld, findet die 41-Jährige, die als jüngste Jura-Professorin Deutschlands einen Lehrstuhl erhielt. Wenn Deutschen der Islam fremd sei, sei dies für einige Muslime ein Angriff. Doch wer mit einer fremden Kultur hierher komme, müsse sich erklären, forderte die Deutschtürkin. Ein "Tag der offenen Moschee" reiche dafür nicht aus.
Ein Kopftuchverbot möchte Gülbay-Peischard differenziert sehen, sei es in Deutschland oder der Türkei. "Von einer Lehrerin oder Richterin erwarte ich, dass sie kein Kopftuch trägt", ebenso wie sie erwarte, dass eine Lehrerin "kein Kreuz um den Hals trägt". (pro)