27.04.2013

Deutschland: Seit 60 Jahren „Mutter der Zigeuner“

Gertrud Wehl - 60 Jahre Mission unter den Sinti in Hamburg

Deutschland: Seit 60 Jahren „Mutter der Zigeuner“

Gertrud Wehl - 60 Jahre Mission unter den Sinti in Hamburg

 

Hamburg (idea) – Seit 60 Jahren ist die als „Mutter der Zigeuner“ bekanntgewordene Missionarin Gertrud Wehl (Hamburg) unter Sinti in Hamburg aktiv. Mit der 93-jährigen Mitarbeiterin der evangelikalen Mission für Süd-Ost-Europa (Siegen) feierten 700 Sinti und Missionsfreude das Jubiläum in Hamburg. Bei dem Fest erinnerte Wehl an die Anfänge. Bereits als junges Kind hatte sich die Kaufmannstochter aus Stolp in Pommern zu den auch als „fahrendes Volk“ bezeichneten Sinti und Roma hingezogen gefühlt – motiviert von dem frommen Kinderlied vom „sterbenden Zigeunerknaben“. Ab 1953 habe sie dann regelmäßig die Lager und Siedlungen der Sinti besucht und dabei viel Ablehnung erfahren. Die große Sturmflut 1962 in Hamburg habe dann die Wende gebracht. Der Wohnwagenplatz sei nicht – wie zu erwarten war – überflutet worden, was die Sinti der Bewahrung Gottes zuschrieben. Anschließend sei es zu einer geistlichen Erweckung gekommen und die Sinti-Gemeinde „Geborgenheit“ im Stadtteil Wilhelmsburg gegründet worden. Bis heute hält die rüstige Seniorin in den Hamburger Sinti-Gemeinden regelmäßig Bibel- und Frauenstunden, organisiert Freizeiten und betreut Gemeindemitglieder seelsorgerlich. Die Gottesdienste der Gemeinde, die keine Mitgliederlisten führte, zählen etwa 120 Besucher. Weitere Sinti-Gemeinden gibt es in den Hamburger Stadtteilen Lurup und Billstedt. In Buxtehude wurde ein Bibelkreis für Sinti gegründet. In Deutschland leben bis zu 60.000 Sinti, die nach Angaben der Bundesregierung „fast alle sesshaft geworden sind“.

Anmerkung von Red. AKREF: Schwester Gertrud Wehl ist auch genauso lange Missionarin des Deutschen Frauen Missions-Gebetsbundes (DFMGB) mit Sitz früher in Hamburg, heute Siegen. Über ihre Missionsdienste existieren zwei Bücher von Lothar Seltmann mit dem Titel: "Die Chali: Schwester Gertrud - eine Botschafterin Gottes" und über ihre Missionsreisen nach Russland: "Du schickst deine Engel zur rechten Zeit"

Vom Ruhestand will sie nichts wissen: „Ein Botschafterin Gottes kennt keinen Ruhestand.“ Sie wolle noch, so lange sie die Kraft dazu habe, „möglichst viele Seelen für das Lamm  Gottes gewinnen“.