13.01.2013

Evangelische Allianz: Gebet an die erste Stelle setzen!

Allianzgebetswoche am 13. Januar an zahlreichen Orten eröffnet

Evangelische Allianz: Gebet an die erste Stelle setzen!

Allianzgebetswoche am 13. Januar an zahlreichen Orten eröffnet

Radevormwald/Frankfurt am Main/Herborn (idea) – Christen sollten dem Gebet oberste Priorität einräumen. Dazu hat der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), zum Auftakt der Allianzgebetswoche aufgerufen. Sie findet vom 13. bis 20. Januar in mehr als 25 Ländern Europas, aber auch in anderen Kontinenten statt. Allein in Deutschland werden 300.000 Teilnehmer an rund 1.100 Orten erwartet. Bei einem Gebetstreffen am 12. Januar in Radevormwald (Bergisches Land) ermunterte Steeb dazu, sich regelmäßig eine „Stille Zeit“ zu nehmen, um mit Gott zu reden und auf ihn zu hören. Er regte an, dafür mindestens drei Prozent der Tageszeit aufzubringen – das sind 43 Minuten. Die örtlichen Evangelischen Allianzen rief Steeb auf, sich auch außerhalb der Gebetswoche zu treffen, um Gott zu loben, zu danken und ihm ihre Fürbitte-Anliegen zu bringen: „Aus der Gebetswoche muss und darf eine Gebetsbewegung durch das ganze Jahr hindurch werden.“ Dies praktiziert beispielsweise die Evangelische Allianz Frankfurt am Main, die jeden Monat ein „Stadtgebet“ für die Mainmetropole anbietet. Sie veranstaltete am 13. Januar einen „Allianztag“, zu dem sich rund 700 Christen aus Landes- und Freikirchen in einer Sporthalle versammelten.

Kein Recht auf selbstbestimmtes Lebensende

Im Gottesdienst ging Allianz-Generalsekretär Steeb auf die Debatte um Sterbehilfe ein. Er widersprach der Ansicht, dass der Mensch ein Recht habe, selbst über sein Lebensende zu entscheiden. Die Selbstbestimmung des Einzelnen habe hier ihre Grenzen. Denn ebenso wie niemand die Entscheidung über seine Geburt getroffen habe, könne man über das Ende des eigenen Lebens befinden: „Dafür ist allein Gott, der Herr über Leben und Tod, verantwortlich.“ Steeb ging damit indirekt auf die Diskussion um einen vom Bundeskabinett verabschiedeten Gesetzentwurf ein, nach der die gewerbsmäßige Beihilfe zur Selbsttötung unter Strafe gestellt werden soll. Lebensrechtler, aber auch die Kirchen und viele Politiker über Parteigrenzen hinweg, halten das geplante Gesetz für unzureichend. Sie lehnen jede organisierte Beihilfe zum Suizid ab, etwa auch die von gemeinnützigen Sterbehilfevereinen, die sich über Mitgliedsbeiträge finanzieren. Steeb fordert, jegliche Assistenz bei der Selbsttötung unter Strafe zu stellen. Dies sei gerade deshalb nötig, weil schon jetzt das schlimmste Potential an Gewalt im Bereich der „häuslichen Gewalt“ liege. Werde aber nur eine Form der Beihilfe unter Strafe gestellt, würde bald das Bewusstsein um sich greifen, dass dann die private Beihilfe rechtens sei. Dann würde man die „Entsorgung alter, kranker und behinderter Menschen bald als Normalität betrachten“ und der Euthanasie sei kein Einhalt mehr zu bieten.

„Fast militanter Atheismus“

Der Direktor des Diakonissen-Mutterhauses Neuvandsburg in Elbingerode (Harz), Reinhard Holmer, predigte zum Auftakt der Gebetswoche im mittelhessischen Herborn. Dabei vertrat er die Ansicht, dass religiöse Themen so offen wie selten zuvor diskutiert würden. Zugleich gebe es aber einen „fast militanten Atheismus“, der den Christen jede gesellschaftliche Einmischung verbieten wolle. Deshalb seien das Gebet und das Miteinander der Christen so wichtig, denn sie hätten etwas in die Gesellschaft einzubringen. Wo dies überzeugend geschehe, werde dies auch anerkannt. Als Beispiel nannte er die Hilfe für Drogen- und Alkoholabhängige, etwa im Diakonie-Krankenhaus in Elbingerode. Holmer rief ferner dazu auf, die Stimme für die verfolgten Christen in aller Welt zu erheben und für sie zu beten. Die Allianzgebetswoche sei kein Auslaufmodell, sondern Zukunftswerkstatt, geistliche Tankstelle, Orientierungshilfe und manchmal auch Klagemauer.