14.10.2013
Deutschland: Schleichende Christenverfolgung
SMD-Herbstkonferenz: Theologe sieht teilweise „tiefen Hass“ auf Christen
Deutschland: Schleichende Christenverfolgung
SMD-Herbstkonferenz: Theologe sieht teilweise „tiefen Hass“ auf Christen
Marburg (idea) – Eine schleichende Christenverfolgung in Deutschland beobachtet der frühere Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD), Pfarrer i. R. Hartmut Bärend (Berlin). Er sprach auf der Herbstkonferenz der SMD (Studentenmission in Deutschland), die vom 11. bis 13. Oktober in Marburg stattfand. Bärend verwies auf den „Marsch für das Leben“ am 20. September in Berlin, bei dem die 4.500 teilnehmenden Christen von 200 Linksradikalen teilweise massiv gestört wurden. Die Kritik sei „von tiefem Hass auf die Christen“ geprägt gewesen, sagte Bärend den rund 500 Besuchern des Treffens. Es ekele ihn, wenn er Sätze hören müsse wie etwa „Hätte Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben“. Wie Bärend weiter sagte, hat Gott die von Unheil und Bösem geprägte Welt nicht aufgegeben. Jesus Christus trete selbst im „Hohepriesterlichen Gebet“ in der Bibel für die Welt und für seine Anhänger in der Fürbitte ein. Christen sollten deshalb für andere Christen beten und dies ihnen auch mitteilen. Bärend plädierte dabei für Eindeutigkeit. So solle man nicht sagen: „Ich denke an dich, wenn man meint: Ich bete für dich.“
Bärend: Unter die Bibel stellen, nicht darüber
Er ging auch auf die umstrittene Orientierungshilfe des Rates der EKD zur Ehe und Familie ein, in der er ein „unverantwortliches Machwerk“ sieht. Das Papier rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften und sogenannter „Flickenteppich-Familien“ einschließt. Aufgabe von Christen in der heutigen Zeit müsse es sein, die Wahrheit der Heiligen Schrift zu vermitteln, unabhängig davon, ob sie dann als Biblizisten oder Fundamentalisten verunglimpft würden: „Wir stellen uns unter das Wort und nicht darüber.“
Hochattraktiv: Junge Leute auf Freizeiten schicken
Auf die Gefahren der virtuellen und digitalen Welt ging der Psychologe Prof. Ulrich Giesekus (Freudenstadt) ein. Schulkinder verbrächten im Durchschnitt täglich 5,5 Stunden am Bildschirm. Auch wenn sie es selbst nicht wüssten, sehnten sie sich nach echten Beziehungen, wie Christen sie ihnen ermöglichen könnten. So sollten junge Christen ihre Freunde und Schulkameraden zu Freizeiten einladen. Solche Angebote seien heute „hochattraktiv“, weil sie echte Erlebnisse zusammen mit anderen Menschen ermöglichten.
SMD-Hochschulevangelist eingeführt
Auf der Herbstkonferenz wurde der Theologe Matthias Clausen (Marburg) mit einer halben Stelle als erster in ganz Deutschland tätiger SMD-Hochschulevangelist eingeführt. Er war bisher am Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung an der Universität Greifswald tätig. Wie SMD-Generalsekretär Pfarrer Gernot Spies (Marburg) der Evangelischen Nachrichtenagentur idea dazu sagte, sind Evangelisationen in der akademischen Welt und in der Jugendkultur nach wie vor hochaktuell. Wenn eine solche Vortragsreihe in ein attraktives Rahmenprogramm – etwa mit Café und Sportangeboten – eingebettet sei und die Zuhörer das Gefühl hätten, mit ihren Fragen ernst genommen zu werden, gebe es keinen Besucherschwund. Clausen werde pro Semester zwischen sechs und acht Hochschultage anbieten. Mit der anderen Hälfte seiner Arbeitszeit ist er als Dozent an der pietistisch geprägten Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg angestellt.
Neue Bibelleseaktion vor dem Start
Wie Spies ferner sagte, startet die SMD im nächsten Sommersemester ein evangelistisches Großprojekt, bei dem man an den Universitäten zum Bibellesen einladen wolle. Jedes Mitglied einer SMD-Hochschulgruppe erhalte drei eigens für die Aktion gedruckte Lukas-Evangelien. Sie sollen an nichtchristliche Studienkollegen verschenkt werden, die zugleich eingeladen werden, es gemeinsam zu lesen. In Großbritannien sei dieses Konzept auf große Resonanz gestoßen. Das Programm werde „crossmedial“ durch Video und Internetangebote begleitet. Die SMD unterhält 80 Hochschulgruppen in Deutschland, durch die etwa 3.000 Interessenten erreicht werden. Die 1949 gegründete Bewegung umfasst auch Arbeitszweige für Schüler und Akademiker. Das Werk beschäftigt 45 hauptamtliche Mitarbeiter und finanziert sich aus Spenden.