27.09.2014
Iran: Christentum verbreitet sich am schnellsten
Die jährliche Wachstumsrate beträgt fast 20 Prozent
London (idea) – Die Islamische Republik Iran weist das größte Wachstum christlicher Gemeinden weltweit auf. Trotz Unterdrückung und Verfolgung steigt die Zahl der Christen jährlich um annähernd 20 Prozent. Schätzungen gehen von mindestens 400.000 Christen aus, die früher Muslime waren; die Zahl könnte in kurzer Zeit auf bis zu eine Million wachsen. Das gab das Missionswerk Elam (London) bei der Vorstellung einer Bibelübersetzung in moderner persischer Sprache in London bekannt. Die Organisation will in den nächsten drei Jahren rund 300.000 Exemplare in den Iran schmuggeln. Die Idee für das Projekt entstand in einer Zeit schwerster Verfolgung. 1994 wurden drei Gemeindeleiter erschossen, darunter der Bibelübersetzer Tateos Michaelian. Danach dauerte es fast 20 Jahre, bis die Übersetzung abgeschlossen werden konnte. Die Ausgabe wurde jetzt bei einem Empfang mit rund 500 Vertretern der anglikanischen und katholischen sowie orthodoxer und evangelikaler Kirchen in London vorgestellt.
Viele Iraner sind enttäuscht vom Islam
Der Direktor des Missionswerks, David Yeghnazar, sagte, im Iran seien viele Menschen vom Islam enttäuscht. Manche wendeten sich der Verfolgung zum Trotz dem christlichen Glauben zu und versammelten sich im Untergrund. Mehr als 60 Christen seien in iranischen Gefängnissen wegen ihres Glaubens eingesperrt. Muslime, die zum Christentum gewechselt sind, werden wegen „Abfalls vom Islam“ oft hart bestraft. Einige Pastoren sitzen aus diesem Grund hinter Gittern; einem – Benham Irani – droht die Todesstrafe. Ein weiterer Pastor – Saeed Abedini – verbüßt eine achtjährige Haftstrafe, weil er Hauskirchen gegründet hat. Er besitzt sowohl die iranische wie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Neben den Konvertiten leben im Iran bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen. Von den 76,4 Millionen Einwohnern sind 99 Prozent Muslime.