15.09.2015
IS: 127 Kinder aus Mossul entführt
Die Verschleppten sollen zu Kämpfern ausgebildet werden
Mossul/Beirut (idea) – Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) hat 127 Kinder aus der nordirakischen Stadt Mossul entführt. Das berichtete der Sprecher der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP), Saeed Mamouzini. Er nimmt an, dass die 11 bis 15 Jahre alten Kinder in Lager verschleppt werden, wo die Islamisten sie indoktrinieren und zu Kämpfern ausbilden. In der Vergangenheit hat IS laut Mamouzini bereits Hunderte irakische Kinder verschleppt, um sie zu Selbstmordattentätern heranzuziehen. Anfang September berichtete der 14-jährige jesidische Junge Raghab Ahmed der britischen Zeitung Daily Mail (London), wie die Islamisten ihn darin unterwiesen hätten, Ungläubige zu enthaupten. Nach seinen Angaben befanden sich in dem Ausbildungslager Kinder ab dem Alter von fünf Jahren. Raghab war im August 2014 von IS zusammen mit seiner Familie aus dem Dorf Kojo im Nordirak verschleppt worden. Ihm, seinem jüngeren Bruder und seiner Mutter gelang die Flucht. Sein Vater wird noch vermisst.
Libanon warnt Großbritannien vor IS-Terroristen
Unterdessen hat der libanesische Bildungsminister, Elias Bou Saab, den britischen Ministerpräsidenten David Cameron während seines Besuchs im Libanon vor IS-Terroristen gewarnt, die als Flüchtlinge getarnt versuchten, nach Großbritannien zu gelangen. Unter den 20.000 Flüchtlingen, die Cameron ins Vereinigte Königreich ausfliegen lassen will, sind nach Saabs Schätzung etwa 400 trainierte IS-Kämpfer, die Anschläge begehen würden. Tausende der 1,1 Millionen Syrer, die sich derzeit in Lagern im Libanon aufhielten, gehörten zu der radikalislamischen Organisation, so der Christ Saab.