30.04.2017
Eritrea: Gefangener des Monats Mai
Pastor Ogbamichael Teklehaimanot ist seit zwölf Jahren hinter Gittern
Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangenen des Monats Mai“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den in Eritrea inhaftierten Christen Ogbamichael Teklehaimanot benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den Betroffenen einzusetzen und für ihn zu beten. Teklehaimanot ist Pastor der evangelikalen Kirche „Kale Hiwot“ (Wort des Lebens) und einer der eritreischen Langzeitgefangenen. Er wurde am 9. Januar 2005 in der Provinzhauptstadt Barentu im Westen des Landes festgenommen, weil er an einer christlichen Trauung teilgenommen hatte. Er musste zunächst in einem Militärlager zehn Monate in Einzelhaft verbringen. Erst 2011 kam er zeitweise frei. Im Zusammenhang mit dem Versuch eines Gemeindemitglieds, ins Ausland zu flüchten, wurde der Pastor nach einem halben Jahr erneut verhaftet. Die Kale-Hiwot-Kirche steht den Baptisten nahe und zählt zu den Minderheitenkirchen, deren Mitglieder in Eritrea verfolgt werden. Das neomarxistische Regime unter Staatschef Isayas Afewerki geht vor allem gegen missionarisch aktive Christen vor, die als staatszersetzend angesehen werden. Seit 2002 sind nur die eritreisch-orthodoxe, die katholische und die lutherische Kirche sowie als Religion der Islam anerkannt. Mitglieder der genannten Kirchen können weithin ungehindert Gottesdienst feiern, werden jedoch überwacht. Angehörige anderer Kirchen leben ständig in Gefahr, verhaftet zu werden. Die IGFM und idea rufen dazu auf, beim Staatspräsidenten um die sofortige Freilassung von Teklehaimanot zu bitten, der lediglich sein Recht auf Religionsfreiheit wahrgenommen hat. Von den rund sechs Millionen Einwohnern Eritreas sind etwa 50 Prozent Muslime und 47 Prozent Christen.
Bitte schreiben Sie an den Botschafter von Eritrea nach Berlin: