06.04.2018
Irak: Christen brauchen Solidarität und Gebet
Erzbischof Schick im Irak: Kirchliche Hilfswerke aus Deutschland leisten „unverzichtbare Aufbauarbeit“
Bagdad/Karakosch (idea) – Seine Solidarität mit den Christen im Irak bekundet der (katholische) Bamberger Erzbischof Ludwig Schick während einer Reise. Dabei besucht er bis zum 7. April auch Gebiete, die von der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) befreit wurden. In der schwer beschädigten syrisch-katholischen St.-Josefskirche in Karakosch (Ninive-Ebene) feierte Schick zusammen mit dem örtlichen Bischof Boutros Moshe einen Gottesdienst. Wie die (katholische) Deutsche Bischofskonferenz mitteilte, sagte der Erzbischof dort: „Ich bin hierhergekommen, um dieser vom IS besonders brutal heimgesuchten Region die Solidarität der katholischen Kirche Deutschlands zu bezeugen. Das ist es, was es hier braucht: Solidarität und Gebet.“ Schick – er ist Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz – würdigte dabei auch die Arbeit der kirchlichen Hilfswerke aus Deutschland: „Hier wird unverzichtbare Aufbauarbeit geleistet.“ Bisher konnten mehr als 25.000 Christen in ihre Heimatorte in der Ninive-Ebene zurückkehren. IS-Kämpfer hatten im Sommer 2014 weite Teile der Ninive-Ebene eingenommen. Mehr als 100.000 Christen flohen aus dem Gebiet. Im Oktober 2016 wurde die Stadt Karakosch vom IS befreit. In Bagdad sprach Schick mit dem Patriarchen der chaldäisch-katholischen Kirche, Louis Raphael I. Sako. Dieser dankte für die Unterstützung der katholischen Kirche in Deutschland: „Ihr gebt uns viel und vergesst uns nicht. Das sind Momente, für die wir zutiefst dankbar sind.“ Schick besuchte in Bagdad auch die Kathedrale der syrisch-katholischen Kirche, die vor acht Jahren Ziel eines verheerenden Bombenanschlags war. Damals wurden 46 Christen in den Tod gerissen. Der syrisch-katholische Erzbischof Yusuf Abba sagte bei der Begegnung: „Wir denken noch immer an unsere Märtyrer. Sie haben das Blut vergossen, von dem wir heute weiter leben. Als christliche Minderheit dürfen wir – trotz Terror und Angst – das Land nicht verlassen.“