08.04.2018

Deutschland: Antisemitische Islamisten

Vorsitzender des Zentralrates der Juden: Mit Ermahnungen ist es nicht getan. Antisemitischen Islamisten notfalls das Bleiberecht entziehen

Berlin (idea) – Mehr Härte des Staates gegen den islamistisch motivierten Antisemitismus wünscht sich der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster (Würzburg). Muslimische Migranten, die in ihren Heimatländern mit Judenhass aufgewachsen seien, lebten diesen hier lauthals und zum Teil gewalttätig aus, sagte Schuster in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“. Er fürchte, dass es ihnen gegenüber mit Ermahnungen und Geldstrafen nicht getan sei. Wer gegen die Grundordnung und die Werte in Deutschland verstoße, dem müsse „im schärfsten Fall“ das Bleiberecht entzogen werden. Schuster plädiert dafür, eine Meldepflicht für alle antisemitischen Straftaten in ganz Deutschland einzuführen. Nichts Neues sei der Judenhass von rechtsextremer Seite. Hinzu komme seit einigen Jahren „ein lauter werdender Antisemitismus von Teilen der politischen Linken“. Er komme unter dem Deckmantel der Israelkritik daher und verneine in letzter Konsequenz das Existenzrecht Israels. Am meisten Sorge bereite dem Zentralrat der Juden aber im Moment der islamistisch motivierte Antisemitismus, so Schuster. Nach seinen Worten gibt es zu viele Moscheen in Deutschland, in denen Hass auf Juden und Israel gepredigt werde: „Wenn dieser Missstand nicht behoben wird, wird auch das längste und intensivste interreligiöse Gespräch wenig bringen.“