23.03.2018

Pakistan: Der islamische Extremismus nimmt zu

Nationalfeiertag: Die IGFM kritisiert die Lage der Menschenrechte

Pakistan: Der islamische Extremismus nimmt zu

Nationalfeiertag: Die IGFM kritisiert die Lage der Menschenrechte

Frankfurt am Main/Islamabad (idea) – Zum Nationalfeiertag in Pakistan am 23. März hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) die Zunahme des islamischen Extremismus beklagt. Dessen Anhänger hätten weite Teile der Gesellschaft durchdrungen und breiteten sich auch im Staatsapparat aus. Vor allem Frauen und religiöse Minderheiten seien Opfer von teils tödlicher Gewalt. Als Waffe gegen Christen, Ahmadiyya-Muslime und andere Gruppen diene das Blasphemiegesetz, erklärte der Vorstandssprecher der IGFM, Martin Lessenthin (Frankfurt am Main). Das Gesetz sieht bei abwertenden Äußerungen über den Islam oder dessen Propheten Mohammed lebenslange Haft oder die Todesstrafe vor. Vor allem Islamisten nutzten die Regelung, um Andersdenkende und Angehörige religiöser Minderheiten zu tyrannisieren. Lessenthin erinnerte an die Christin Asia Bibi, die 2010 zum Tode verurteilt wurde und seit Jahren vergeblich auf die Wiederaufnahme ihres Verfahrens wartet. Laut der IGFM ist in Pakistan der islamische Extremismus so verbreitet, dass ein bloßes Gerücht ausreiche, um Menschen wegen angeblicher Beleidigung des Islams öffentlich zu ermorden. Lynchmorde fänden aber in der Regel überregional wenig oder keine Beachtung. Die IGFM forderte den pakistanischen Staatspräsidenten Mamnoon Hussain auf, die Blasphemiegesetzgebung aufzuheben. Es habe sich in aller Welt gezeigt, dass Gesetze dieser Art weder die Religionsfreiheit noch Religionsgemeinschaften schützen könnten. Von den 193 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen sowie zwei Prozent Hindus.