05.10.2018

Deutschland: Christen danken für Friedensprozess in Korea

Gebetsleiter Bernd Oettinghaus: „Unsere Gebete haben dazu beigetragen“

Bernd Öttinghaus, DEA

Frankfurt am Main (idea) – Zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober haben Christen in zwei Gottesdiensten in Frankfurt am Main Gott für Fortschritte im Friedensprozess zwischen Nord- und Südkorea gedankt. Beide Veranstaltungen fanden vor dem Rathaus der Stadt statt. Der Vorsitzende des Runden Tisches Gebet der Koalition für Evangelisation (früher: Lausanner Bewegung für Weltevangelisation), Bernd Oettinghaus (Frankfurt am Main), erinnerte daran, dass man genau vor einem Jahr gemeinsam mit den koreanischen Christen in der Stadt für die Wiedervereinigung des gespaltenen Landes gebetet habe. Oettinghaus: „Dass heute Minen an der innerkoreanischen Grenze geräumt werden und die Politiker miteinander reden, ist schon jetzt ein Wunder Gottes – wie am Ende die Auflösung des Todesstreifens mitten durch Deutschland. Unsere Gebete haben dazu beigetragen.“ In diesem Jahr stand das Miteinander mit den osteuropäischen Nationen im Mittelpunkt. Unter anderem wurde gemeinsam mit polnischen und russischen Christen für Frieden in der Ukraine gebetet. Im Osten des Landes tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg.

Zeitzeuge: Gebet ist der wichtigste Beitrag für den Frieden

An die Macht des Gebets erinnerte auch der langjährige Vorsitzende und spätere Generalsekretär der Evangelischen Allianz in der DDR, der Baptistenpastor Manfred Kern (Berlin). „Gebet ist der wichtigste Beitrag zur Friedensstiftung“, sagte der 87-Jährige in dem Gottesdienst am Vormittag vor rund 250 Teilnehmern. Er erinnerte an eigene Erfahrungen. Bei der jährlichen Allianzkonferenz im thüringischen Bad Blankenburg seien die Christen von den kommunistischen und atheistischen Machthabern immer wieder wegen ihres Gottvertrauens und ihrer Gebete belächelt worden. Doch Gebet sei nie wirkungslos. Es habe dazu beigetragen, die Mauer zwischen Ost und West zum Einsturz zu bringen. Das DDR-System gebe es längst nicht mehr, das Allianztreffen aber schon. Kern rief dazu auf, im Gebet nicht nachzulassen.

Landtagsabgeordneter: Wählen gehen!

An dem Abendgottesdienst mit rund 500 Teilnehmern beteiligte sich der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im Hessischen Landtag, Ralf-Norbert Bartelt (Frankfurt am Main). Der Protestant sprach ein Gebet und rief dazu auf, die Demokratie zu stärken und sich an der Landtagswahl am 28. Oktober zu beteiligen. Wie Oettinghaus der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, ist Frankfurt am Main seines Wissens die einzige Stadt in Deutschland, die seit 28 Jahren ohne Unterbrechungen den Tag der Deutschen Einheit mit einem öffentlichen Gebetsgottesdienst feiert. Dazu laden die beiden großen Kirchen, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und die örtliche Evangelische Allianz ein. Oettinghaus wünscht sich, dass die Christen in möglichst vielen anderen Städten ähnliche Treffen organisieren, um Gott für die deutsche Einheit zu danken und die Zukunft ihm anzuvertrauen.