Nigeria: Boko Haram ermordet entführte Krankenschwester

Abuja (idea) – Die radikal-islamische Terrormiliz Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) hat eine seit sieben Monaten in Geiselhaft gehaltene einheimische Krankenschwester getötet. Das teilte die Regierung Nigerias in Abuja mit. Informationsminister Lai Mohammed bezeichnete die Ermordung von Hauwa Liman als „unmenschlich und gottlos“. Sie war Anfang März nach einem Angriff einer Untergruppe der Terrormiliz in der Stadt Rann im Nordosten des Landes gemeinsam mit zwei Kolleginnen des Internationalen Roten Kreuzes und des UN-Kinderhilfswerks UNICEF verschleppt worden. Drei Entwicklungshelfer und acht nigerianische Soldaten waren bei dem Angriff getötet worden. Im September hatte das Internationale Rote Kreuz ein Video erhalten, das angeblich die Hinrichtung einer anderen Mitarbeiterin zeigen sollte. Die Terroristen drohten darin, auch die anderen zwei Frauen und ein 15-jähriges Mädchen zu töten, wenn die Regierung nicht inhaftierte Boko-Haram-Mitglieder freilasse. Informationsminister Mohammed zeigte sich in einer Stellungnahme zu Verhandlungen bereit. Boko Haram kämpft im Nordosten Nigerias für einen islamistischen Staat. Seit 2009 sind bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen nach Angaben der Vereinten Nationen bisher 27.000 Menschen getötet worden.