26.10.2018
Deutschland: Haftstrafe nach Messerangriff auf christlichen Konvertiten
Das Amtsgericht verurteilte den Täter zu einem Jahr und sieben Monaten
Hamburg (idea) – Weil er einen christlichen Flüchtling mit einem Messer verletzte, hat das Amtsgericht Hamburg einen 30-jährigen Algerier zu einem Jahr und sieben Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft griff der Täter den ebenfalls aus Algerien stammenden 39-Jährigen am 13. Mai im Linienbus mit einem Messer an und fügte ihm dabei eine Schnittverletzung im Gesicht zu. Anschließend verfolgte er das Opfer noch kurz und flüchtete dann. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass der Beschuldigte aus Verärgerung handelte, weil der Geschädigte vom muslimischen zum christlichen Glauben konvertierte, sagte die Hamburger Oberstaatsanwältin Nana Frombach gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Der Asylbewerber ist seit 2016 in Deutschland und ließ sich im November 2017 taufen. Gegenüber idea bestätigte er, dass er sein Heimatland und seine Familie verlassen musste, weil er Christ geworden sei. Er habe wegen seines Glaubens in Algerien Gewalt und Verachtung erfahren. Dem Täter sei er bereits ein Jahr vor dem Messerangriff in einer Erstaufnahmeeinrichtung begegnet. Dort habe ihn der Mann mit einer abgebrochenen Glasflasche bedroht, weil er eine Kette mit einem Kreuz trug. In Algerien ist der Islam Staatsreligion, weniger als ein Prozent der 40,8 Millionen Einwohner sind Christen.