01.08.2019

Iran: Gefangene des Monats August

Vier Angehörige einer Familie in Haft

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangene des Monats August“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) vier Angehörige einer Familie im Iran benannt, die vom Islam zum christlichen Glauben übergetreten sind. Sie rufen dazu auf, sich für sie mit Hilfe von Appellen einzusetzen und für sie zu beten. Mitarbeiter des Geheimdienstministeriums stürmten am 1. Juli das Haus des 36-jährigen Christen Sam Khosravi und seiner 35-jährigen Frau Maryam Falahi in der Stadt Bushehr im Südwesten des Landes. Die Beamten beschlagnahmten persönliche Gegenstände der Eheleute, darunter Laptops, Mobiltelefone, Ausweise und Bankkarten, aber auch Bibeln, Kreuze, Andachtsbilder sowie religiöse Literatur. Die Geheimdienstler nahmen die Eheleute mit und halten sie seither in der örtlichen Geheimdienststelle fest. Unklar ist bislang, was ihnen genau vorgehalten wird. Die Kinder erlebten mit, wie erbarmungslos die Beamten gegen ihre Eltern vorgingen. Auch der ein Jahr jüngere Bruder von Sam Khosravi – Sasan – wurde gemeinsam mit seiner 33-jährigen Frau Marjan Falahi festgenommen. Zunächst wurde auch die 61-jährige Mutter der beiden Brüder abgeführt, aber sie kam am selben Tag noch frei. Neben den vier Familienangehörigen wurden drei weitere Konvertiten aus Bushehr festgenommen. Die insgesamt sieben Gefangenen durften bislang noch keinen Anwalt sprechen. 95 Prozent der über 81 Millionen Einwohner des Irans gehören zum schiitischen Zweig des Islams. Die Zahl der Christen liegt Schätzungen zufolge bei 360.000.

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