04.11.2019

Deutschland: Christ aus dem Iran droht Abschiebung

Der Christ, dessen Namen mit Yosef X. angegeben wird, soll nicht erkannt werden bei ihm geht es um Leben und Tod

Hof (idea) – Gegen die drohende Abschiebung eines zum Christentum konvertierten ehemaligen Moslems in den Iran hat sich der Pressesprecher des FDP-Kreisverbandes Hof, der freiberuflich tätige Theologe Alexander Bischoff (Schwarzenbach am Wald/Oberfranken), gewandt.

Der Christ, dessen Namen mit Yosef X. angegeben wird, war den Angaben zufolge in Schwarzenbach integriert. Doch sein Antrag auf Asyl sei abgelehnt worden. Derzeit sitze er in Eichstätt in Abschiebehaft. Bischoff: „Er soll auf schnellstem Wege in den Iran abgeschoben werden.“ Das sei ein Verstoß gegen die Menschenrechtskonvention.

Derzeit laufe noch ein Antrag gegen seine Abschiebung beim bayerischen Landtag, der aufschiebende Wirkung habe. Doch spätestens bis Ende November laufe seine Verlängerung aus, so Bischoff gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.

Keine Änderungen in der Abschiebepraxis

Vor kurzem habe die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) appelliert, keine zum Christentum übergetretenen Muslime in den Iran abzuschieben, da ihnen dort unter Umständen die Todesstrafe drohe.

Bischoff ist erzürnt, dass es bisher zu keinen Änderungen in der Abschiebepraxis gekommen sei: „Für Yosef X. geht es auf jeden Fall um Leben und Tod, was in unserem Land offensichtlich aber nicht interessiert.“ Auch Regionalbischöfin Dorothea Greiner (Bayreuth) habe sich für Yosef X. engagiert und erklärt, dass seine Hinwendung zum Christentum glaubhaft sei.

Bis zu seiner Verhaftung sei Yosef X. in der pfingstkirchlichen Freien Christengemeinde Bayreuth stark engagiert gewesen. Auch viele andere Personen des öffentlichen Lebens hätten sich bereits für Yosef X. eingesetzt.

Bischoff ruft dazu auf, ebenfalls aktiv zu werden – etwa durch Schreiben und Anrufe beim Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages, dem CSU-Politiker Hans-Peter Friedrich, wie auch beim bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU).