28.12.2019

Deutschland: Anschlag auf Charismatische Gemeinde "TOS" in Tübingen

Der AKREF verurteilt diesen feigen Angriff aufs Schärfste.

AKREF, Tübingen, den 28.12.2019

Wie SWR berichtet, wurde vor der Tübinger Freikirche in der Nacht nach dem zweiten Weihnachtsfeiertag ein Kleinbus der Gemeinde in Brand gesteckt und das Gebäude der Freikirche „TOS" mit lila Farbe besprüht. 

Die Gemeinde teilt auf Facebook mit:

"In der Nacht nach dem 2. Weihnachtsfeiertag gab es um ca. 2:30 h einen offensichtlich geplanten Anschlag auf das TOS Gemeinde- und Konferenzzentrum in Tübingen. Der Eingangsbereich des Gottesdienstraums wurde großflächig mit lila Farbe besprüht und der Gemeindebus, der auf dem Parkplatz stand, in Brand gesteckt. Es kamen keine Personen zu Schaden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen begonnen.

Guido Kasch, Pastor der TOS Gemeinde Tübingen, sagte: 
„Wir sind von diesem Anschlag geschockt, jedoch angesichts des zunehmend feindlichen Klimas gegen evangelikale Christen leider nicht überrascht. In den letzten Monaten gab es in Tübingen, insbesondere aus der linken Szene, ein aggressives Bedrohungsszenario gegen die TOS Gemeinde. Wir wissen noch nicht, wer für diesen Anschlag verantwortlich ist, aber wir werden uns dadurch nicht davon abhalten lassen, weiter die Versöhnungsbotschaft des Evangeliums zu verkündigen: durch unsere wöchentlichen Gemeindeangebote, unser regelmäßiges Essen für Hilfsbedürftige in der Kronenstraße oder auch unsere Gottesdienste am Wochenende, zu denen jeder herzlich willkommen ist. Gleichzeitig hoffen und beten wir, dass in Tübingen ein friedliches Miteinander und gewaltfreier Diskurs der Meinungen und Weltanschauungen wieder möglich werden.“"

Der AKREF verurteilt diesen feigen Angriff aufs Schärfste. Die Religionsfreiheit ist ein zentrales Pfeiler unserer Gesellschaft und muss für alle gleichermaßen gelten. Andersdenkende oder anders glaubende Menschen gewalttätig anzugreifen ist ein Verbrechen, das geahndet werden muss. Wer etwas gegen eine Glaubensrichtung oder eine Glaubensgemeinschaft hat, muss die Auseinandersetzung im offenen, fairen Diskurs nach demokratischen Prinzipien führen. Gewalttätige Proteste von der rechten wie von der linken Seite müssen unterbunden werden. Die Hasskultur, die in Foren einen Nährboden findet, muss aktiv bekämpft werden. Wer Toleranz für seine Anschauung oder Lebensweise verlangt, muss auch andere tolerieren. In Tübingen gibt es Agitation gegen die TOS schon länger von linken, LSBTTI und autonomen Kreisen, was aber bislang ohne solche Gewaltanwendung geschah. Aktivisten hatten im vergangenen Jahr z.B. Studenten der TOS Handzettel für eine Veranstaltung aus der Hand gerissen und wüst beschimpft. Gegen studentische Veranstaltungen in der Universitätsstadt unter Beteiligung der TOS wurde in letzter Zeit heftig protestiert. Diese neue Stufe der Eskalation der Gewalt gegen Christen ist äußerst besorgniserregend und darf nicht ignoriert oder kleingeredet werden.

Dr. Paul Murdoch, Vorsitzender AKREF

Arbeitskreis Religionsfreiheit und Einsatz für Menschenrechte der Deutschen Evangelischen Allianz