01.02.2019
China: Wang Yi ist „Gefangener des Monats Februar“
Engagiert für Religionsfreiheit: Chinesischer Pastor in Haft
Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Zum „Gefangenen des Monats Februar“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) den Hauskirchenpastor Wang Yi in der Volksrepublik China benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den 45-Jährigen, der sich auch als Autor einen Namen gemacht hat, einzusetzen und für ihn zu beten. Am 9. Dezember vorigen Jahres nahm die Polizei ihn und weitere 100 Mitglieder seiner Hauskirche in der Stadt Chengdu (Provinz Sichuan) fest. Inzwischen teilte die Polizei seiner Mutter mit, dass die Behörden ihm Anstachelung zur Staatsgefährdung vorwerfen. Seine Frau Jiang Rong steht unter demselben Verdacht, befindet sich derzeit unter Hausarrest. Der gemeinsame elfjährige Sohn wurde bei der Großmutter untergebracht, die beide auch polizeilich überwacht werden. Berichten von Kirchenmitgliedern zufolge ging die Polizei bei den Festnahmen gewaltsam vor. Pastor Wang Yi trat für Religionsfreiheit in China ein, verbreitete öffentlich die christliche Botschaft und wirkte vor seiner Taufe 2005 als Menschenrechtsverteidiger. Im Jahr darauf kam es zu einer Begegnung mit dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush im Weißen Haus. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den chinesischen Präsidenten Xi Jinping die Freilassung von Wang Xi zu fordern. In der rund 1,4 Milliarden Einwohner zählenden Volksrepublik China leben nach Schätzungen bis zu 130 Millionen Christen. Davon trifft sich ein großer Teil in staatlich nichtregistrierten Gemeinden. Zum Vergleich: Die Kommunistische Partei hat 83 Millionen Mitglieder.
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