31.01.2022

Nigeria: Christlicher Journalist gegen Kaution freigelassen

Die IGFM und IDEA hatten ihn als „Gefangenen des Monats Januar“ benannt

Luca Binniyat Nigeria, Foto Privat

Kaduna/London (IDEA) – Der nigerianische Christ und Journalist Luka Binniyat ist gegen Kaution aus der Haft im Bundesstaat Kaduna entlassen worden. Das hatte ein Bundesgerichtshof im gleichnamigen Bundesstaat am 27. Januar angeordnet, wie die christliche Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity Worldwide (CSW/London) berichtet. Binniyat war am 4. November unter dem Vorwurf festgenommen worden, er habe „Cyberstalking“ (Einschüchterung anderer Personen durch digitale Mittel) begangen. Er hatte in einem Artikel kritisiert, dass die Regierung des Bundesstaates Kaduna unzureichend auf Massaker an Christen durch Islamisten reagiere und die Täter straflos blieben. Während einer gerichtlichen Anhörung am 27. Januar bekannte sich Binniyat – er war 84 Tage in Untersuchungshaft – in den Anklagepunkten des Cyberstalkings und der Beihilfe zur Cyberkriminalität für nicht schuldig. Der Prozesstermin gegen den Journalisten wurde auf den 28. Februar festgesetzt. Im Falle einer Verurteilung drohen Binniyat bis zu drei Jahre Haft und/oder eine Geldstrafe von umgerechnet 15.000 Euro. Der Gründerpräsident der Menschenrechtsorganisation CSW, Mervyn Thomas, begrüßte, dass Binniyat „endlich“ gegen Kaution freigekommen sei. Die Untersuchungshaft in einem Hochsicherheitsgefängnis sei ungerechtfertigt gewesen. Thomas forderte die Behörden des Bundessstaates Kaduna auf sicherzustellen, dass das Verfahren gegen Binniyat ordnungsgemäß verlaufe. Vorrangig müsse sein, „echte Anstifter zu Gewalt und Täter“ zu verhaften und strafrechtlich zu verfolgen sowie Bürger unabhängig von ihrem Glauben oder ethnischer Zugehörigkeit zu schützen. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA hatten Binnyat als „Gefangenen des Monats Januar“ benannt. Sie riefen dazu auf, sich in Briefen an den nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari und mit Gebeten für den Journalisten einzusetzen. Von den über 200 Millionen Einwohnern Nigerias sind 48 Prozent Kirchenmitglieder und 51 Prozent Christen.