04.11.2022

Deutschland: Evangelische Kirche in Helmstedt geschändet

Zeitschriften angezündet, Hakenkreuz gemalt und Notdurft verrichtet

Helmstedt (IDEA) – Unbekannte haben die lutherische Kirche St. Stephani in Helmstedt geschändet. Wie Polizeisprecher Thomas Figge (Wolfsburg) der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA sagte, zündeten der oder die Täter am 2. November mehrere Broschüren auf einem Tisch an, schmierten mit Farbe auf dem Boden und verrichteten ihre Notdurft. Nur dem schnellen Eingreifen des Küsters sei es zu verdanken, dass kein größerer Schaden entstanden sei. Sonst hätte die 700 Jahre alte Kirche abbrennen können. Das Feuer sei direkt unter der Empore aus Holz entzündet worden. Figge kritisierte, dass die evangelische Kirchengemeinde und die Propstei von sich aus an die Öffentlichkeit gegangen seien und mitgeteilt hätten, dass es sich bei den Schmierereien um ein Hakenkreuz gehandelt habe: „Das ist Täterwissen.“ Damit sei ein Ermittlungsansatz vereitelt worden. Den Sachschaden bezifferte Figge auf mehrere hundert Euro. Ob beim Täter eine politische oder religiöse Motivation zugrunde liegt, es sich um eine psychisch instabile Person handelt oder es eine andersartige „Blödsinnstat“ war, lässt sich nach den Worten des Polizeisprechers „zum jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen nicht sicher sagen“. Noch gebe es keinen Verdächtigen. Die St. Stephani-Kirche ist Teil der Kirchengemeinde Georg Calixt Helmstedt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.