11.04.2023
Myanmar: Baptistenpastor zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt
Er hatte sich mit Mitgliedern einer ethnischen bewaffneten Gruppe getroffen
Yangon (IDEA) – Das Militärregime in Myanmar hat den Baptistenpastor Hkalam Samson zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Das berichtet die Internetplattform „Christianity Today“. Samson war von 2018 bis 2022 Präsident der „Kachin Baptist Convention“ (Kongress der Baptisten im Bundesstaat Kachin). Er war vor vier Monaten von der Junta Myanmars festgenommen und inhaftiert worden. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA benannten ihn im Februar als „Gefangenen des Monats“. Samson tritt für Menschenrechte, insbesondere Religionsfreiheit, sowie für interreligiöse Verständigung ein. 2019 prangerte er im Gespräch mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump an, dass Christen in seiner Heimat gefoltert werden. Der Grund für seine Verurteilung sei ein Treffen mit Mitgliedern einer ethnischen bewaffneten Gruppe, schrieb „Christianity Today“. Das Militärregime werfe ihm deswegen Terrorismus, unrechtmäßige Vereinigung und Anstiftung zum Widerstand vor. Samson habe dagegen darauf hingewiesen, dass er sich mit der Gruppe zum Gebet versammelt habe. In Myanmar gibt es drei Baptistenbünde. Zum größten Bund, der Myanmar Baptist Convention (Yangon), gehören über 5.300 Gemeinden mit mehr als einer Million Mitgliedern. In dem Land sind 76 Prozent der 54,8 Millionen Einwohner Buddhisten. Der Anteil der Christen liegt bei acht Prozent. Die übrigen Einwohner sind meist Muslime oder Hindus.