29.11.2023
Philippinen: Huthi-Rebellen entführen Frachtschiff im Roten Meer
Bischof fordert Freilassung philippinischer Geiseln
Manila (Fides) - Die Auswirkungen des Krieges im Nahen Osten betreffen auch die Philippinen, zumal Tausende von philippinischen Auswanderern in verschiedenen Ländern des Nahen Ostens arbeiten. In Gaza wurden Filipinos von der Hamas als Geiseln festgehalten: Während der Waffenruhe der letzten Tage hat die Hamas zunächst einen philippinischen Staatsbürger (sowie zehn thailändische Staatsbürger) freigelassen, während heute, am 29. November, der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. die Freilassung von Noralyn Babadilla, einer von der Hamas entführten philippinischen Staatsbürgerin bekannt gab und bestätigte, dass es keine weiteren philippinischen Geiseln in den Händen der islamischen Gruppe gibt.
Doch die nationale Aufmerksamkeit richtet sich nicht nur auf den Gazastreifen: Auf einem Handelsschiff eines israelischen Reeders, das am 19. November von jemenitischen Huthi-Rebellen vor der jemenitischen Küste im südlichen Roten Meer in Geiselhaft genommen wurde, befinden sich derzeit mehrere Seeleute, darunter 17 philippinische Staatsbürger. Die philippinischen Seeleute befinden sich an Bord des Handelsschiffs „Galaxy Leader“, das von den Rebellen gekapert worden war. Das philippinische Außenministerium erklärte, das Schiff gehöre zwar israelischen Eigentümern, werde aber von einem nicht-israelischen Unternehmen betrieben und fahre unter der Flagge der Bahamas. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen haben sich die Huthi-Rebellen mit der Hamas solidarisiert und versucht, israelische Ziele anzugreifen. Bischof Ruperto Santos vom kirchlichen Hilfswerk „Stella Maris" äußerte sich besorgt über diese Situation und forderte die Regierung auf, alles für die Freilassung der Seeleute zu tun. "Wir beten ständig dafür, dass unsere Regierungsvertreter nicht müde werden, alle möglichen Mittel und Wege auszuloten, um ein Fenster für die Freilassung unserer entführten Seeleute zu öffnen", sagte Bischof Santos.
Der Bischof von Antipolo, versicherte, er bete für die Geiseln und ihre Familien in "dieser schmerzhaften und problematischen Situation". "Wir stehen ihren Familien und Angehörigen nahe“ und „wir legen diese Angelegenheit in Gottes Hände", sagte er und teilte mit, dass die Seelsorger des Netzwerks "Stella Maris" während der Feier der Messe für die Freilassung der Geiseln beten werden. "Wir beten inständig zu Gott und vertrauen noch mehr auf ihn, dass unsere Seeleute gerettet werden und sicher nach Hause zurückkehren", versicherte er.
Die Kaperung des israelischen Handelsschiffs durch die Huthi-Rebellen im Roten Meer bringt eine weitere Front des Nahostkonflikts in die Schlagzeilen und zeigt, wie dieser Krieg regionale Auswirkungen haben kann. Die Huthi-Rebellen, die den Norden Jemens und den Küstenabschnitt am Roten Meer kontrollieren, erklärten alle israelischen Schiffe, die das Rote Meer passieren, zu "legitimen Zielen".
Das Schiff "Galaxy Leader" mit 25 Mann Besatzung befand sich auf dem Weg von der Türkei nach Indien und gehört zur "Ray Car Carriers", die von Abraham Ungar, einem israelischen Unternehmer und Eigentümer der "Ungar Holdings Ltd", einem führenden Bauunternehmen in Israel, gegründet wurde.
Die Huthi-Rebellen sind eine von mehreren Gruppen in der Nahostregion, die an der Seite der Palästinenser stehen. "Die Beschlagnahmung des Schiffes ist eine Reaktion auf die abscheulichen Handlungen gegen unsere palästinensischen Brüder und Schwestern im Gazastreifen und im Westjordanland. Wenn die internationale Gemeinschaft an Sicherheit und Stabilität in der Region interessiert ist, sollte sie die Aggression Israels gegen den Gazastreifen beenden, anstatt den Konflikt auszuweiten", sagte der Huthi-Militärsprecher. Die Huthi-Milizen erklärten, sie hätten das Schiff wegen seiner Verbindungen zu Israel gekapert, und warnten, dass sie bis zum Ende der israelischen Kampagne gegen die Hamas im Gazastreifen weiterhin Schiffe in internationalen Gewässern angreifen würden, die mit Israel in Verbindung stünden oder israelischen Eigentümern gehörten.
Die Kaperung des Frachters zeigt also, dass das Rote Meer bereits heute eine neue Kriegsfront von geopolitischer Bedeutung darstellt, da alle großen Regional- und Weltmächte ein Interesse an der Freiheit der Schifffahrt haben und potenziell verwundbar sind, insbesondere im Bereich der Handels- und Zivilschifffahrt.
(PA) (Fides 29/11/2023)