12.04.2024

Europa: ALfA wirft Europaparlament Barbarei vor

Dessen Mehrheit will ein „Recht auf Abtreibung“ in der EU-Grundrechtecharta

Brüssel (IDEA) – Die Bundesvorsitzende der Lebensrechtsorganisation „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA), Cornelia Kaminski, hat mit Entsetzen auf die Forderung des Europäischen Parlaments reagiert, ein „Recht auf Abtreibung“ in die EU-Grundrechtecharta aufzunehmen. Für eine entsprechende Resolution stimmten 336 Abgeordneten, 163 stimmten dagegen, 39 enthielten sich. In einer Stellungnahme sprach Kaminski von „Brüsseler Barbarei“. Die Resolution sei „eine Schande für Europa“ und „eine menschliche Bankrotterklärung eines Parlaments, dessen Gründer sich einst verpflichtet hatten, eine europäische Wertegemeinschaft zu erschaffen“. Das Abtreibungsrecht falle nicht in den Kompetenzbereich der Europäischen Union, sondern sei allein Sache der Mitgliedsstaaten. Vor allem aber könne „Tötung eines unschuldigen und wehrlosen Menschen niemals ein Recht und schon gar kein Grundrecht sein“. Weiter sagte Kaminski, der Beschluss sei Wasser auf die Mühlen von Gegnern der europäischen Einigung. „Ein starkes Europa kann nur ein Europa der Menschenrechte für alle sein: Wer diese nicht bereit ist, konsequent zu vertreten, muss sich nicht wundern, wenn bei den Wahlen die Stimme an Parteien gegeben wird, denen die europäische Union selbst ein Dorn im Auge ist“, so Kaminski. Einer Änderung der 2000 verabschiedeten Grundrechtecharta müssten alle 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zustimmen. Die Aussichten dafür gelten als gering.