21.04.2024

Myanmar: Baptistenpastor und Menschenrechtler kommt frei

Hkalam Samson sollte ursprünglich sechs Jahre Haft verbüßen

Yangon (IDEA) – Aufgrund einer Generalamnestie in Myanmar ist der Baptistenpastor Hkalam Samson am 17. April freigekommen. Das berichtet die römisch-katholische Nachrichtenplattform UCA News. Samson ist einer von 3.303 Gefangenen, die entlassen wurden. Der ehemalige Vorsitzende der Baptistenbundes der Kachin befand sich seit 16 Monaten in einem Gefängnis in der Hauptstadt des Kachin-Staates Myitkyina. Die Militärjunta hatte den 65-Jährigen am 4. Dezember 2022 verhaftet. Am 7. April 2023 verurteilte ihn ein Gericht ihn zu sechs Jahren Haft. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA hatten ihn im Februar 2023 als „Gefangenen des Monats“ benannt. Samson tritt für Menschenrechte, insbesondere Religionsfreiheit, sowie für interreligiöse Verständigung ein. 2019 prangerte er im Gespräch mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump an, dass Christen in seiner Heimat gefoltert werden. Der Grund für seine Verurteilung war laut der US-Zeitschrift „Christianity Today“ ein Treffen mit Mitgliedern einer bewaffneten Gruppe. Das Militärregime warf ihm deswegen unter anderem Terrorismus und Anstiftung zum Widerstand vor. Samson habe dagegen darauf hingewiesen, dass er sich mit der Gruppe zum Gebet versammelt habe. In dem süostasiatischen Land sind 76 Prozent der 54,8 Millionen Einwohner Buddhisten. Der Anteil der Christen liegt bei acht Prozent. Die übrigen Einwohner sind meist Muslime oder Hindus.