20.08.2024
Nigeria: Besorgnis über das Schicksal von 20 Studierenden der Medizin
Nach Entführung am 15. August 2024
Abuja (Agenzia Fides) - Noch immer gibt es keine Nachricht von den 20 Studierenden der Medizin, die am 15. August im Bundesstaat Benue in Ost-Zentral-Nigeria entführt wurden. Die Studierenden waren auf dem Weg zum jährlichen nationalen Kongress der Föderation der katholischen Medizin- und Zahnmedizinstudenten (FECAMDS), als sie auf der Straße von bewaffneten Banditen abgefangen wurden.
Die Nachricht von der Entführung wurde von der FECAMDS in einer Erklärung bekannt gegeben, die vom nationalen Präsidenten Ige Gabriel Ariyo und der nationalen Generalsekretärin Mary Rose Malomo unterzeichnet wurde.
„Am 15. August 2024, gegen 17 Uhr, wurden 20 unserer Mitglieder auf dem Weg zu unserem jährlichen nationalen Kongress in Enugu, Enugu State in Nigeria, in der Nähe von Otukpo im Benue State entführt“, heißt es in der Erklärung.
„Seit diesem Vorfall sind wir sehr traurig und arbeiten unermüdlich mit den beteiligten Parteien zusammen, um die rasche Freilassung der Studierenden zu erreichen. Wir stehen bereits in engem Kontakt mit den Familien und allen Beteiligten, damit die Entführten schnell und unversehrt freigelassen werden können. Wir möchten allen versichern, dass die FECAMDS Nigeria sich aktiv für die Bewältigung der Situation einsetzt.“
„Wir appellieren an die Öffentlichkeit und die Medien, die Sensibilität der Situation zu respektieren und keine unbestätigten Informationen zu verbreiten, die die Situation gefährden könnten“, heißt es in der Erklärung abschließend. Die FECAMDS hat unterdessen auch zu einem Gebetstreffen aufgerufen, um gemeinsam für die sichere Freilassung der Studierenden zu beten.
Die Studierenden, zwölf von der Universität Maiduguri und acht von der Universität Jos, wurden entführt, während sie gemeinsam unterwegs waren. Maiduguri ist die Hauptstadt des Bundesstaates Borno, der Geburtsstätte der islamistischen Gruppe Boko Haram, während Jos die Hauptstadt des Bundesstaates Plateau ist, der von Auseinandersetzungen zwischen sesshaften und nomadischen Bevölkerungsgruppen geprägt ist. Nigerianischen Presseberichten zufolge wurden die 20 Studierenden von einer Gruppe von Fulani-Nomaden entführt. Im Juli letzten Jahres wurde der Rektor der Benue State Polytechnic zusammen mit einigen seiner Mitarbeiter entführt. Die Entführungen zu Erpressungszwecken sind in Nigeria mittlerweile endemisch. Massenentführungen von Studierenden und Lehrenden ermöglichen es den Entführern, größere Lösegelder zu erpressen, auch weil sie die Öffentlichkeit alarmieren.
Im Fall der 20 FECAMDS-Mitglieder ordnete der Gouverneur des Bundesstaates Benue die Mobilisierung der Strafverfolgungsbehörden an, um die Geiseln zu finden, unter anderem durch den Einsatz von Drohnen. Berichten zufolge gelang es einigen Studierenden, eine Lösegeldforderung und die Handynummer eines der Entführer auf X zu veröffentlichen. Die Nutzung der Mobiltelefone der Entführten stellt für die Entführer ein Risiko dar, das sie offenbar gerne eingehen.
(L.M.) (Fides 20/8/2024)