16.12.2024

Syrien: Influencer warnt vor islamistischer Religionsdiktatur

Christian Al-Masoud: Christliche Viertel wurden angegriffen und Geschäfte geplündert

Stuttgart (IDEA) – Den Christen in Syrien droht die Herrschaft einer islamistischen Religionsdiktatur. Davor warnt der syrisch-stämmige christliche Influencer und Prediger Christian Al-Masoud. Die Lage der Christen werde dann aus religiöser und ziviler Sicht katastrophal sein, so Al-Masoud auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Zum Hintergrund: In der Nacht zum 8. Dezember waren in der Hauptstadt Damaskus Mitglieder der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Sham einmarschiert und hatten Machthaber Baschar al-Assad gestürzt. Laut Al-Masoud ist das Ziel dieser Gruppe, die Umsetzung der islamischen Gesetzgebung (Scharia). Zunächst versuchten die Islamisten, das Vertrauen des Westens zu gewinnen, um die Herrschaft über das gesamte Land zu erlangen. Danach werde die Gruppe „ihr wahres Gesicht zeigen“. Jedem, der sich weigere, zum Islam zu konvertieren, drohe dann der Tod. Verwandte von Al-Masoud in Syrien berichteten, dass sie bereits jetzt in großer Angst vor der Anwendung des islamischen Rechts lebten. Die Viertel von Christen in Damaskus seien nachts angegriffen und ihre Geschäfte geplündert worden. Kirchen seien gezwungen worden, Weihnachtsfeiern abzusagen, die in Syrien eine lange Tradition haben. Al-Masoud ermutigte Christen in Deutschland dazu, ihren Glaubensgeschwistern beizustehen. Das könnte zum Beispiel ein Besuch im Land sein: „Einerseits, um moralisch für die Christen da zu sein und andererseits, um den extremistischen, islamischen Gruppen zu zeigen, dass die Kirchen des Westens sie sehen“, so Al-Masoud. Wenn es zu Angriffen auf Christen käme, könnten Kirchen im Westen formelle Einwände bei den zuständigen Behörden erheben, wie beispielsweise bei der syrischen Botschaft oder beim Europäischen Parlament.