01.02.2024
Deutschland: FAZ nimmt Hillsong-Lied „Oceans“ unter die Lupe
Die Zeitung stellt die Glaubwürdigkeit der Kirche(n) in Frage
iirf-d/01.02.2024 - Wie der evangelikale Pressedienst idea berichtet, hat die FAZ in einem Beitrag über den meist gehörten christlichen Song der neueren Geschichte grundsätzliche Zweifel an evangelikale und andere progressive Christen und ihre Glaubwürdigkeit Zweifel gestreut.
Mit dem Untertitel Aufrufe für das Lobpreislied liegen auf YouTube bei über 235 Millionen hat idea ihren Bericht wohlwollend eingeleitet: »Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hat sich mit dem Lobpreislied „Oceans – Where Feet May Fail“ (Ozeane – Wo Füße versagen können) der christlichen Band „Hillsong United“ (Sydney) auseinandergesetzt. Zum Hintergrund: Das Lied aus dem Jahr 2013 wird in den US-Billboard-Charts als erfolgreichstes christliches Lied des vergangenen Jahrzehnts geführt und in Kirchen weltweit gesungen. Die Live-Version von 2018 hat auf der Videoplattform YouTube über 235 Mio. Aufrufe. Es geht dabei um das Vertrauen in Gott und die Führung durch den Heiligen Geist. Während christliche Popmusik „oft ganz einfach peinlich“ sei, stoße man mit „Oceans“ auf „den einen, unerwarteten Song“, heißt es in dem Artikel. Jedoch setze Ernüchterung ein, wenn man sich mit dem Hintergrund des Liedes auseinandersetze. Mit der Band ist nämlich auch der Gründer der evangelikalen Gemeindebewegung Hillsong, Brian Houston (Sydney), verbunden. Er ist vor fast zwei Jahren wegen des Vorwurfs sexuellen Fehlverhaltens von all seinen Ämtern zurückgetreten. Inzwischen wurde er freigesprochen. Ferner heißt es in dem Beitrag, dass das grenzenlose Vertrauen, das in dem Lied besungen wird, nicht der Kirche und den Menschen, die diese repräsentieren, gelten solle: So betrachtet, enthalte „Oceans“ eine hintergründige Botschaft, „die man sich auch in den hiesigen Kirchen“ – insbesondere mit Blick auf die jüngst veröffentlichte Studie zu sexueller Gewalt in der evangelischen Kirche – immer wieder neu vergegenwärtigen solle.«
Doch dass der angeklagte Hillsong Leiter freigesprochen wurde, hindert die FAZ nicht daran, an eine vermeintliche Schuld des Geistlichen festzuhalten: »Auch wenn das Verfahren mit einem Freispruch endete, war Brian Houston nach diesen Erschütterungen, die mit weiteren sexuellen und finanziellen Skandalen in amerikanischen Hillsong-Gemeinden einhergingen, nicht länger tragbar.
Hintergründige Botschaft
Ohne ein System der „Checks and Balances“ bilden Macht und Charisma auf der einen, Glaube und Hingabe auf der anderen Seite eine heikle, mitunter gefährliche Verbindung – Hillsong bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Sich das immer wieder vor Augen zu führen und im Bewusstsein zu halten, ist unerlässlich, und das umso mehr, wenn man einen so ungemein kraftvollen, suggestiven Popsong wie „Oceans“ in Kirche und Gottesdienst einsetzt«