14.02.2024

Deutschland: Trauerfeier für jungen Christen: Vater vergibt den Tätern

Pastor: Der junge Christ wurde von Mitschülern massiv gemobbt

Meinerzhagen (IDEA) – Rund 800 Menschen haben an der Beerdigung des 16-jährigen Filipp S. am 13. Februar in Meinerzhagen teilgenommen. Der junge Christ war getötet worden, als er einen Streit zwischen zwei Gruppen von Jugendlichen schlichten wollte. Er wurde bei dem Versuch am 30. Januar in einem Skater-Park zusammengeschlagen. Dabei erlitt er massive Hirnblutungen, an denen er am 8. Februar im Krankenhaus starb. Seine Familie kam vor drei Jahren aus Kasachstan nach Deutschland. Filipp war das jüngste ihrer elf Kinder. Die Trauerfeier fand in der Evangeliumschristen-Baptisten-Gemeinde statt, zu der die Familie gehört. Laut Medienberichten richtete Filipps Vater, Alexander S., bei der Zeremonie Worte an den unbekannten Täter, nach dem die Polizei gegenwärtig fahndet: „Auch wenn er nicht da ist: Wir vergeben diesem Menschen.“ Er sei sicher, dass er seinen Sohn einmal im Himmel wiedertreffen werde.

Die Gemeinde gab ihm Halt

Filipps Schwager Artur S. berichtete den Trauernden, dass der getötete junge Christ gerne kochte, malte und Gitarre spielen lernte. Er habe in Deutschland nie Anschluss gefunden. Seine christliche Gemeinde habe ihm Halt gegeben. Der Pastor der Gemeinde, Georg Zimmermann, erklärte in seiner Ansprache, Filipp sei an der Sekundarschule, die er besuchte, Opfer von Mobbing geworden. Es gebe Videos, die zeigten, wie er tätlich angegriffen wurde und andere Schüler „Hau ihn tot!“ riefen. Es sei auch ein offenes Geheimnis, dass es an der Schule immer wieder Fälle von Mobbing gebe. Am Grab auf dem evangelischen Friedhof in Meinerzhagen sprach auf Wunsch der Familie der Anti-Mobbing-Aktivist Carsten Stahl (Berlin). Er sagte, Mitschüler von Filipp hätten ihm berichtet, dass es viele Probleme an der Schule gebe. Dort bedrohten Jungs, die an der tödlichen Schlägerei beteiligt waren, andere Schüler. Weiter sagte Stahl: „An die Gesellschaft und alle Verantwortlichen: Wie viele Kinder müssen noch sterben, bis sie verstehen, dass sie handeln müssen?“

siehe Bericht IDEA