Deutschland: Imbisswagen „Abendmahl“ sorgt für Aufsehen

Saarbrücken (IDEA) – In Saarbrücken sorgt ein Imbisswagen mit der Aufschrift „Abendmahl“ für Aufsehen. Das berichtet die „Saarbrücker Zeitung“. Der Wagen ist mit Gemälden vom letzten Abendmahl Jesu Christi mit seinen Jüngern (Matthäus 16, Markus 14, Lukas 22) beklebt. Er steht seit einigen Wochen im Stadtteil St. Arnual. Inhaber des Imbisses ist das türkische Ehepaar Bekir und Melise Sakar. Die beiden sind nach eigenen Angaben gläubige Muslime. Sie verkaufen aus dem Wagen vor allem Langos-Gerichte (frittierte Teigfladen). Auch deren Namen haben religiöse Bezüge wie „Himmlischer Klassiker“, „Göttlicher Vegetarier“ oder „Mexikanischer Segen“. Wie die Zeitung weiter berichtet, kam es bereits zu Beschwerden von Anwohnern, die Namen und Aufmachung des Imbisswagens als gotteslästerlich empfanden. Daraufhin hätten die Betreiber erklärende Aushänge angebracht. In den Texten werde darauf hingewiesen, dass sie keine religiösen Gefühle verletzen wollten. Der Name „Abendmahl“ solle daran erinnern, dass Essen über Grenzen hinweg Gemeinschaft und Zusammenhalt stiften könne. Der Beauftragte der Evangelischen Kirchen für das Saarland, Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann, erklärte auf Anfrage der Zeitung, er habe die Aufmachung des Wagens zunächst für blasphemisch gehalten. Nach dem Lesen der Aushänge habe er seine Meinung geändert. Das Abendmahl stehe auch in der Kirche für Gemeinschaft und Zusammenhalt. In allen Weltreligionen kämen Menschen zu Tischgemeinschaften zusammen.

Respektvolle Darstellungen gewählt

Auf Instagram erklärten Bekir und Melise Sakar: „Wir haben großen Respekt davor, dass Jesus im Islam als bedeutender Prophet verehrt wird, und haben daher bewusst respektvolle Darstellungen gewählt.“ Vor der Umsetzung ihrer Idee zur Gestaltung des Wagens hätten sie durch Recherche im Internet herausgefunden, dass es in Deutschland viele Restaurants mit ähnlichen Namen und Darstellungen gebe. Das habe sie ermutigt, ihre Idee umzusetzen.