26.07.2024

Weltweit: Zahl der Baptisten in Afrika auf 20 Millionen gestiegen

Der Rat des Baptistischen Weltbundes tagte in Lagos

Lagos (IDEA) – In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Baptisten in Afrika auf 20 Millionen in 38 Ländern verdoppelt. Das berichtete der Referent für Integration und Fortbildung im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Thomas Klammt (Wustermark bei Berlin), laut einer Mitteilung nach seiner Rückkehr aus Afrika. Dort hatte er als Mitglied des Leitungskreises des Baptistischen Weltbundes (BWA) an der jährlichen BWA-Ratstagung teilgenommen, die in der nigerianischen Großstadt Lagos stattfand. Nach seinen Worten ist der nigerianische Baptistenbund mit neun Millionen Mitgliedern der größte BWA-Mitgliedsbund. Der größere Bund der Südlichen Baptisten in den USA mit heute 12,9 Millionen Mitgliedern war hingegen 2004 aus dem Weltbund ausgetreten. In Lagos wurden nun 13 neue Baptistenbünde in den Dachverband aufgenommen, darunter zehn aus Afrika. Damit besteht er nun aus 266 Mitgliedsbünden (in einigen Ländern gibt es mehrere) mit insgesamt rund 51 Millionen Gläubigen. Auf dem Treffen selbst waren 400 Delegierte aus 64 Bünden vertreten.

Religionsfreiheit stärken, häusliche Gewalt verhindern

Auf der Tagung wurde zudem eine neue missionarische Initiative vorgestellt – „Acts2Movement“ (frei übertragen: Mit Aktionen in Bewegung kommen). Sie will bis zum 2.000 Geburtstag der weltweiten Kirche im Jahr 2033 (das Jahr 33 n. Chr. gilt als Jahr der Kreuzigung und Auferstehung Jesu) Baptisten weltweit in Bewegung bringen, um das Evangelium in Wort und Tat weiterzugeben. Bis dahin soll die Bibel in 1.000 Sprachen übersetzt werden, in denen es die Heilige Schrift bisher nicht gibt. Zudem will die Initiative Baptisten ermutigen, die Religionsfreiheit zu stärken und dazu beizutragen, häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch einzudämmen.

BWA-Menschenrechtspreis für Pastorin aus Sierra Leone

Zur Tagung gehörte auch die Verleihung des BWA-Menschenrechtspreises. Er ging in diesem Jahr an die Pastorin Julie Mariama Sesay (Freetown/Sierra Leone). Sie setzt sich seit über 30 Jahren insbesondere für die Rechte von Frauen und Kindern ein. BWA-Angaben zufolge hat sie dafür gesorgt, dass das Thema der weiblichen Genitalverstümmlung in ganz Westafrika auf die Tagesordnung der Gemeinden gekommen ist. Sie habe damit viele Frauen vor diesem Eingriff bewahrt.

Für Waffenstillstand im Nahen Osten

In einer Resolution forderte der Baptistische Weltbund außerdem einen sofortigen Waffenstillstand in Israel, dem Westjordanland, dem Gazastreifen, dem Libanon und dem Jemen. Er erinnerte daran, dass der Weltbund seit vier Jahrzehnten für Frieden in der Region eintrete und verurteilte ferner aller Formen religiöser Intoleranz und religiös motivierter Gewalt, sowie Antisemitismus und Islamophobie: „Wir wollen unser Engagement für den multireligiösen Dialog im Streben nach Frieden fortsetzen.“ Der Bund wolle zudem den Wiederaufbau der christlichen Gemeinschaft im Gaza-Streifen unterstützen. Die 1954 gegründete Baptistengemeinde in Gaza hatte vor dem Angriff www.idea.de/artikel/israel-im-kriegszustand der Terrormiliz Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 rund 60 Mitglieder.