Pakistan: Entführte und Zwangskonvertierte und-verheiratete Maira wartet immer noch auf Rechtsprechung

IIRF-D/ADF/Tübingen/22.03.24 - Die Pastorentochter Maira aus Pakistan, die nun 19 Jahre alt ist, wurde bereits 2020 entführt, zwangsverheiratet und zwangskonvertiert als sie noch 14 Jahre alt war (wir berichteten). Sie war wie gewohnt auf dem Weg zur Schule in ihrer Stadt Faisalabad, als sie entführt wurde.
Ihr Entführer misshandelte und erpresste Maira, und sie wurde zwangsbekehrt und mit einem viel älteren muslimischen Mann zwangsverheiratet. Es gelang ihr aber, ihren Entführern zu entkommen.
Mairas Eltern gingen vor Gericht, um das Sorgerecht wiederzuerlangen. Der Oberste Gerichtshof von Lahore ordnete jedoch zunächst an, dass Maira ihrem Entführer, nach Schariavorgaben rechtmäßig ihr Mann, zurückgegeben werden sollte.
Während Maira nun versteckt wartet, setzt sich eine Partneranwältin von ADF für die Annullierung ihrer Heiratsurkunde ein.

Mairas Schicksal ist leider kein Einzelfall. Jedes Jahr werden in Pakistan schätzungsweise 1.000 Mädchen zwangsverheiratet, meist im Alter von 12 bis 15 Jahren. Dies ist möglich, weil das Heiratsalter nach der Scharia niedriger ist als das offizielle Heiratsalter des Landes.
In jedem Fall gehören diese Mädchen religiösen Minderheiten an. Zwangsheirat durch Zwangsbekehrung ist ein großes Problem in Pakistan, das Land ist deshalb für christliche Mädchen ein sehr gefährlicher Ort.