18.05.2024
Brasilien: Hochwasser - Auch Christen und Kirchen betroffen
Der Bundesstaat Rio Grande do Sul ist praktisch vollständig überflutet
Porto Alegre (IDEA) – In dem vom Hochwasser betroffenen südbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul sind auch Kirchen betroffen. Gleichzeitig helfen sie Betroffenen vor Ort. Das bestätigte der Direktor der Theologischen Lutherischen Fakultät der evangelischen Missionsvereinigung MEUC, Claus Schwambach (Sao Bento do Sul im südbrasilianischen Bundesstaat Santa Catarina), auf Nachfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Seit Tagen kämpft der südlichste Bundesstaat Brasiliens mit massiven Überschwemmungen infolge von starken Regenfällen seit Ende April. Es ist die schlimmste Katastrophe dieser Art seit Jahrzehnten in Brasilien. 450 der isgesamt 497 Gemeinden sind unterschiedlich stark überflutet. Über zwei Millionen Menschen sind direkt betroffen, 600.000 obdachlos. Nach Angaben des Zivilschutzes stieg die Zahl der Toten am 15. Mai auf 149. 108 Menschen wurden vermisst und weitere 806 verletzt. Schwambach erklärte, in seinem Bundesstaat Santa Catarina habe es kaum Hochwasser gegeben. In Rio Grande do Sul seien aber Christen aller Konfessionen und so gut wie alle wichtigen Kirchen betroffen. „Die Schäden sind in vielen Orten wirklich unermesslich und der Wiederaufbau wird in manchen Orten wohl viele Jahre brauchen“, befürchtet der Theologe.
Beeindruckende Solidarität
Gleichzeitig äußerte sich Schwambach gegenüber IDEA begeistert über den Zusammenhalt der brasilianischen Kirchen inmitten der aktuellen Katastrophe: „Es ist schon beeindruckend, wie solidarisch Landsleute aus allen Regionen Brasiliens, wie auch Kirchen aus allen Konfessionen und Regionen Aktionen organisieren, um den Menschen in Rio Grande do Sul zu helfen.“ Fast alle wichtigen Kirchen der anderen Regionen Brasiliens seien aktiv. So habe etwa die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (EKLBB), zu der Schwambach gehört, Spenden- und Hilfsaktionen organisiert, aber auch ein Großteil der lokalen Kirchen sei selbst aktiv geworden. Die Evangelische Allianz in Brasilien habe nicht nur zum Gebet aufgerufen, sondern sammele auch Spenden auf ein Sonderkonto. Auch deutsche Missionswerke wie das Gustav-Adolf-Werk sammele Geld für die Betroffenen.