Deutschland: Streit um freikirchliches Gemeindehaus

Mellendorf (IDEA) – Die Bauaufsicht der Gemeinde Wedemark bei Hannover hat das Gemeindehaus der Bekennenden Evangelischen Gemeinde Hannover (BEG) in Mellendorf versiegelt. Das teilte der Leiter der Gemeinde, Pastor Wolfgang Nestvogel, auf der Internetseite der BEG mit. Am 15. November hätten Vertreter der Behörde das Siegel angebracht und damit den Zugang zu dem Gebäude verboten, erklärte Nestvogel in einem Video. Der Schritt sei mit dem Fehlen einer gültigen Baugenehmigung begründet worden. Diese Behauptung sei falsch und die Versiegelung damit rechtswidrig. Die BEG habe bereits rechtliche Schritte gegen dieses „krasse Unrecht“ eingeleitet. Die Gemeinde sei jetzt gezwungen, ihre Gottesdienste in einem Zelt neben dem Gemeindehaus zu feiern. Das sei in der kalten Jahreszeit eine Belastung insbesondere für Senioren, Schwangere, kleine Kinder und Menschen mit Behinderungen, die am Gottesdienst teilnehmen.

Auflagen zu Brandschutz und Rettungswegen

Die Bauaufsicht der Gemeinde Wedemark bestätigte die Versiegelung auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Zur Begründung erklärte sie, die Baugenehmigung sei noch nicht rechtswirksam, da die BEG gegen einige Teile der Genehmigung Widerspruch eingelegt habe. Dabei gehe es u.a. um Auflagen zum Brandschutz und zu Rettungswegen. Solange diese Belange nicht abschließend geregelt seien, könne die Bauaufsicht die Benutzung des Gebäudes nicht erlauben, da eine Gefahr für Leib und Leben der Nutzer nicht ausgeschlossen werden könne. Der Behörde sei aber daran gelegen, schnell eine Lösung zu finden und die Nutzung des Gemeindehauses zu ermöglichen.