07.10.2024
Österreich: „Abtreibung ist die schlimmste Tragödie unserer Zeit“
Über 2.000 Menschen nahmen beim „Marsch fürs Leben“ in Wien teil
lWien (IDEA) – „Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben. Unborn Lives Matter“ (Ungeborenes Leben zählt). Das betonte die Vorsitzende des österreichischen Vereins „Marsch fürs Leben“, Felicitas Trachta, bei der gleichnamigen Veranstaltung in Wien. Dabei zogen laut Angaben des Veranstalters am 5. Oktober über 2.000 Lebensrechtler durch die Wiener Innenstadt. Unter den Teilnehmern waren der römisch-katholische Altbischof Klaus Küng und der Wiener Weihbischof Franz Scharl sowie die beiden Politiker der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) Jan Ledóchowski und Caroline Hungerländer. Trachta sprach weiter davon, dass die Veranstaltung nicht nur ein „Fest des Lebens“, sondern auch ein lauter Ruf nach Gerechtigkeit und Friede sei, der im Mutterleib beginne. „Abtreibung ist die schlimmste Tragödie unserer Zeit – Tausende haben heute in Wien gezeigt, dass ihnen das Schicksal von Müttern, Babys und jungen Familien nicht egal ist.“
Motto sorgt für Aufregung
Die Botschaft „#UnbornLivesMatter“, die die Veranstalter in diesem Jahr gewählt hatten, sorgte schon vor dem Marsch für Aufregung. Ein Plakat mit dieser Botschaft an der Balustrade der Wiener Karlskirche war in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober mutmaßlich von Linksextremen illegal zerschnitten und gestohlen worden. Die Lebensschützer hängten jedoch kurz darauf ein neues Banner auf. Zum Hintergrund: Es handelt sich bei dem Motto um eine Abwandlung des Slogans „Black Lives Matter“ (Schwarze Leben zählen), der aus den USA stammt. Dort wird es verwendet, um auf die Gleichwertigkeit von Schwarzen hinzuweisen. Wie die Veranstalter mitteilten, haben Antifa-Aktivisten auch weiterhin versucht, den Marsch zu behindern und auch vor Sachbeschädigung und Gefährdung Dritter nicht zurückgeschreckt. In der Nacht vor der Demonstration hätten Kriminelle die Bühne zerstört, die für die Kundgebung am nächsten Tag vorgesehen gewesen sei. Dabei sei ein Schaden von bis zu 100.000 Euro entstanden. Im Vorfeld hatten zudem die Grünen-Politikerinnen Meri Disoski und Viktoria Spielmann Kritik hervorgerufen, weil sie zur Teilnahme am Gegenprotest aufgerufen hatten. In einer bei Instagram veröffentlichten Grafik dieser Gegendemonstration war ein riesiger Aktivist mit einer Kupferspirale, einem Verhütungsmittel, zu sehen, der einen kleinen Lebensschützer am Kragen hochhebt.
Veranstalter: Zwei Welten trafen aufeinander
Mit Blick auf die Gegendemonstranten erklärte Trachta, dass „mal wieder zwei Welten aufeinander getroffen“ seien – „die eine vermummt, kreischend und störend, die andere lebensfreundlich, fröhlich und empathisch“. Die Vorsitzende des Vereins „Marsch fürs Leben“ bekundete zudem ihre Freude, so viele „wunderbare Menschen“ zu treffen, „mit denen man gemeinsam für diejenigen einstehen kann, die keine Stimme haben: ungeborene Babys“.
Brühl: Kinder sind die Zukunft
Der Sprecher der christlichen Menschenrechtsorganisation ADF International, Ludwig Brühl, erklärte bei der Kundgebung auf dem Karlsplatz vor dem Marsch, dass Lebensschützer eine Vision hätten: „Wir können wirklich eine Pro-Life Generation sein. Eine Generation von fröhlichen und freien Familien, mit Wohlstand durch Nachwuchs, einer Welt in der wir Grundsätzliches verstanden haben: dass Kinder unsere Zukunft sind. Eine Welt, die sich um Schwache kümmert und unschuldige Kinder nicht tötet. Eine Welt, in der Frieden herrscht – der im Mutterleib beginnt. In der sich Menschen gegenseitig helfen und kein Mensch getötet werden“ müsse. Der nächste Wiener „Marsch fürs Leben“ ist für den 4. Oktober 2025 geplant.