10.10.2024

Deutschland: Landesbischof Kramer mahnt zur Solidarität mit Juden

Zeichen der Hoffnung ist der Bau von zwei Synagogen in Sachsen-Anhalt

Halle/Saale (IDEA) – In Zeiten des wachsenden Antisemitismus ist ein klares Bekenntnis zu den jüdischen Gemeinden und zur Existenz des Staates Israel notwendig. Das sagte der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, anlässlich des fünften Jahrestages des Terroranschlags auf die Synagoge in Halle (Saale) am 9. Oktober. Damals hatte der inzwischen zu lebenslanger Haft verurteilte Stephan B. versucht, die Synagoge in Halle zu stürmen. Am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur wollte er die dort versammelten Gemeindemitglieder töten. Der Versuch scheiterte, aber unmittelbar danach erschoss er zwei Menschen in der Stadt. Zum Zeitpunkt der Tat habe man gedacht, dass dies der Tiefpunkt antisemitischer Auswüchse gewesen sei, so Kramer. Doch leider nehme der Judenhass nach einem Jahr Nahostkrieg „quer durch alle sozialen Gruppen und politischen Strömungen“ von Tag zu Tag zu. „Wir sehen die Bilder, die uns das Herz zerreißen, und gleichzeitig sehen wir, wie antisemitische Straftaten auf einem Rekordhoch sind“, so Kramer. Als Zeichen der Hoffnung bezeichnete Kramer den Bau von zwei Synagogen in Sachsen-Anhalt: „Jüdisches Leben hier braucht sichere Orte, und die Synagoge ist ein Ort der Stärkung und des Trostes in diesen wahnsinnigen Zeiten.“