16.10.2024

Deutschland: Kritik an Skandal-Oper „Sancta“ nimmt zu

Der Bund Katholischer Rechtsanwälte fordert ihre Absetzung

Stuttgart/Köln (IDEA) – Die Kritik an der Oper „Sancta“ weitet sich aus. Zum Hintergrund: Das zurzeit in der Stuttgarter Staatsoper aufgeführte Stück war in die Schlagzeilen geraten, weil es explizite sexuelle und Gewalt- sowie blasphemische Darstellungen Jesu und des Christentums enthält. Mehrere Zuschauer hatten die Aufführung in Stuttgart vorzeitig verlassen, weil ihnen übel geworden war. Drei von ihnen mussten sogar ärztlich behandelt werden. Der römisch-katholische Stadtdekan Christian Hermes hatte zwar gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) Kritik an der Darbietung geübt, allerdings auch die künstlerische Radikalität von Regisseurin Florentina Holzinger gelobt. Deutlicher hat sich nun der Bund Katholischer Rechtsanwälte (BKR/Köln) geäußert und die Absetzung des Stücks gefordert. Die Produktion, werde vom BKR „als inakzeptabler Angriff auf religiöse Überzeugungen und die christlichen Werte unserer Gesellschaft bewertet“, wie es in einer Mitteilung heißt. Der BKR-Vorsitzende Roger Zörb (Hamburg) nannte es „äußerst bedauerlich“, dass die Staatsoper Stuttgart eine Aufführung unterstütze, die bewusst religiöse Gefühle verletze und christliche Symbole entwürdige. „Der Respekt gegenüber Glaubensüberzeugungen sollte in einer pluralistischen Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein.“ Diese Produktion fördere durch ihre Provokation hingegen Spaltung und Missachtung. Zörbs Stellvertreter, Prof. Sven-Joachim Otto (Düsseldorf), warnte, dass die künstlerische Freiheit als Deckmantel für die Herabwürdigung religiöser Werte und Symbole missbraucht werde. „Sancta“ überschreite die Grenzen des Zumutbaren und leiste einer intoleranten Haltung Vorschub. Der BKR fordere die Staatsoper daher auf, „solche unverantwortlichen Inszenierungen zu beenden“ und sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu werden. Der Zusammenschluss will zudem nach eigenen Angaben eine formale Beschwerde einreichen und fordert eine öffentliche Entschuldigung der Stuttgarter Staatsoper. Deren Indendant Viktor Schoner hatte allerdings gegenüber tagesschau.de bereits erklärt, dass es keine Änderungen an der Inszenierung geben werde.