22.10.2024

Deutschland: "Islamisten fühlen sich hierzulande wohler als in Saudi-Arabien"

Mansour: Politik steht der Bedrohung konzeptlos und gelähmt gegenüber

München (IDEA) – Planlosigkeit und Zögerlichkeit im Umgang mit dem Islamismus hat der Psychologe Ahmad Mansour der deutschen Politik vorgeworfen. In Focus Online schreibt der deutsch-arabische Israeli: „Anstatt sich der Bedrohung zu stellen, wird darüber gestritten, ob der Begriff ,Islamismus‘ nicht pauschalisierend klingen und Muslime kränken könnte.“ Linksradikale Ideologen verhinderten weitgehend eine ernsthafte Debatte über islamistische Ideologen. Beide behaupteten, das „Dekolonisieren“ zu betreiben. Damit tarnten sie ihren Antisemitismus. Wer Probleme mit Islamismus beim Namen nenne, der riskiere als „islamophob“ zu gelten. Zugleich verbreiteten sich islamistische Akteure nach und nach auch in Schulen, in der Jugendarbeit und der Zivilgesellschaft. „Und die muslimischen Communitys erhalten vom Staat kaum Ermutigung oder Aufforderung, sich deutlich und eindeutig von den Radikalen zu distanzieren“, so Mansour. Deutschland erkenne nicht, dass Antisemiten und politische Islamisten vor allem eines seien: Feinde der Demokratie. Liberale muslimische Stimmen, die seit Jahren vor dieser Entwicklung warnten, würden teils gescheut, als „islamfeindlich“ gescholten und gemieden. Mansour zufolge fühlen sich ironischerweise Islamisten in Deutschland mittlerweile wohler als in manchen islamischen Ländern wie Saudi-Arabien, den Emiraten oder Ägypten, wo Hassprediger heutzutage mit harten Repressionen rechnen müssten. Seit dem 7. Oktober 2023 tobten sich Islamisten, Antisemiten und Linksradikale auf Deutschlands Straßen aus und riefen ihre Parolen auf dem Hochschulcampus. Politiker beschwörten indes das „Nie wieder“ und versicherten, dass „Antisemitismus keinen Platz“ in Deutschland habe. Mansour: „Leider hat er einen Platz und nimmt Platz ein.“ Man müsse nur auf die Umfragen schauen.

Juden wandern aus: „Katastrophales Warnsignal“

Deutsche Politik wirke jedoch „konzeptlos, verzagt, furchtsam, gelähmt von völlig falschen Begriffen von politischer Korrektheit und Rassismus“. Der Blick nach Frankreich oder Schweden, wo der Islamismus kaum noch einzudämmen sei, zeige: „Wer ähnliche Zustände verhindern will, muss jetzt handeln.“ Viele Juden in Deutschland dächten darüber nach, das Land zu verlassen, und viele von ihnen ziehe es Richtung Israel. Das sei ein „katastrophales Warnsignal“.