22.10.2024
Israel: Jerusalem-Marsch
Christen beten vor der Knesset für Israel
(Die aktuellen Israelnetz-Newsletter . Von Elisabeth Hausen) Beim Jerusalem-Marsch und vor der Knesset bekunden Christen aus vielen Ländern Solidarität mit Israel.
JERUSALEM (inn) – Christen aus aller Welt haben am Montag am Jerusalem-Marsch teilgenommen und damit ihre Liebe zum jüdischen Staat bekundet. Dies stieß bei vielen Israelis auf positive Resonanz. Dass die Christen in dieser Zeit des Krieges nach Israel kommen, tat ihnen sichtlich gut. Vor der Knesset versammelten sich die Teilnehmer zum Gebet.
Den Marsch organisiert die Stadt Jerusalem jedes Jahr während des Laubhüttenfestes Sukkot. Dabei präsentieren sich Armee, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und andere Organisationen. Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem beteiligt sich mit Teilnehmern der jährlichen Sukkot-Konferenz.
Christen verteilten ihre nationalen Flaggen an israelische Kinder und riefen „We love you!“ (Wir lieben euch). Ein Jude mit Kippa sagte: „Thank you“ (danke). Besonders gerührt waren die Israelis von der Teilnahme einer iranischen Christin, die in den USA lebt. Mehrere ließen sich mit ihr und dem Banner fotografieren, auf dem die Flagge des Iran zu sehen ist.
Die ICEJ hatte die Teilnehmer aufgerufen, in Nationaltracht zu erscheinen. Dem leisteten Christen unter anderem aus mehreren afrikanischen Ländern und aus der indonesischen Provinz West-Papua Folge. Ein Schweizer hatte Kuhglocken mitgebracht.
Der Marsch der Christen führte vom Sacher-Park zum Gelände des israelischen Parlamentes. Bei der großen Menora vor der Knesset riefen sie Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) einen Glückwunsch zu, er wurde am Montag 75 Jahre alt. Sie beteten um Segen und Frieden für Israel sowie um Weisheit für die Entscheidungen der Politiker.
Unter die Christen mischte sich der frühere Likud-Abgeordnete Jehuda Glick. Er dankte ihnen für die Solidarität in schweren Zeiten und betete für sie.
Solidaritätskundgebung in der Altstadt
Bereits am Sonntagabend hatte die ICEJ in der Davidszitadelle am Rande der Altstadt eine Solidaritätskundgebung veranstaltet. Sie sollte eine Antwort sein auf Hass, Brutalität und das Böse, das sich am 7. Oktober 2023 bei dem Massaker der Hamas gezeigt hatte. Zum Auftakt gab es ein Gebet für Israel und die baldige Rückkehr der Geiseln aus dem Gazastreifen.
Auch in der Davidszitadelle präsentierten sich Christen aus vielen Nationen
Staatspräsident Jizchak Herzog dankte den Christen in einer Videobotschaft für die Unterstützung in dieser für Israel so dunklen Zeit. Der frühere Jerusalemer Bürgermeister und heutige Wirtschaftsminister Nir Barkat (Likud) begrüßte die Teilnehmer aus aller Welt im Namen der israelischen Regierung. Er erinnerte an den Angriff aus dem Iran mit fast 200 ballistischen Raketen Anfang Oktober, um die Lage zu verdeutlichen.
„Feinde unterschätzen Israel“
Zum Hisbollah-Angriff auf Netanjahus Haus in Caesarea am Samstag sagte er: „Sie hätten keinen größeren Fehler machen können.“ Die Feinde unterschätzten das jüdische Volk und Israel. Er höre immer wieder von Familien gefallener Soldaten: „Hört nicht auf. Wir müssen und werden diesen Krieg gewinnen.“ Israel müsse sicherstellen, dass der Iran und der größte Terrorfinanzierer der Welt, Katar, einen Preis bezahlten.
Barkat sprach sich für eine Auflösung der Hamas und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) aus. Denn beide hätten die gleiche israelfeindliche Charta. Die PA zahle immense Geldsummen für Terroristen, die wegen Mordes an Israelis im Gefängnis säßen. Den Christen dankte er für die physische Unterstützung durch ihre Anwesenheit in Israel, aber auch für den spirituellen Beistand.
Trauernde Israelis singen „Hallelujah“
Ein Chor der israelischen Organisation „Or LaMischpachot“ (Licht für die Familien) gestaltete die Veranstaltung mit. Jeder der Sänger hat im aktuellen Krieg mindestens einen Angehörigen verloren. Die Organisation versuche, Trauernde vom Friedhof ins Leben zurückzuholen, sagte die Gründerin Irit Oren Gunders. „Wir entscheiden uns für das Leben.“
Der Marsch der Christen führte vom Sacher-Park zum Gelände des israelischen Parlamentes. Bei der großen Menora vor der Knesset riefen sie Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) einen Glückwunsch zu, er wurde am Montag 75 Jahre alt. Sie beteten um Segen und Frieden für Israel sowie um Weisheit für die Entscheidungen der Politiker.