24.10.2024
Pakistan: Zwei Christinnen von Blasphemieanklage freigesprochen
Den Schwestern wurde vorgeworfen, den Koran geschändet zu haben
Islamabad (IDEA) – Ein Gericht in der pakistanischen Provinz Punjab hat zwei Schwestern – beide Christen – von der Anklage der „Blasphemie“ gegen den Islam freigesprochen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Worthy News unter Berufung auf die christliche Hilfsorganisation Barnabas Aid. Genannt wurden aus Sicherheitsgründen nur die Vornamen der beiden Frauen: Sonia und Saima. Die beiden waren am 7. August beschuldigt worden, „eine Tasche mit Altpapier und Koranseiten auf ein verlassenes Grundstück geworfen zu haben“. Sie wurden festgenommen und nach Abschnitt 295-B des pakistanischen Strafgesetzbuches wegen „vorsätzlicher Verunreinigung, Beschädigung oder Schändung des Korans“ angeklagt. Dieser Abschnitt des pakistanischen Blasphemiegesetzes sieht eine lebenslange Haftstrafe für Verurteilte vor. Beide Frauen wiesen die Vorwürfe vehement zurück. Der Richter ordnete den Freispruch an, nachdem er die vom Bezirkspolizisten vorgelegten angeblichen Beweise überprüft hatte. Angehörige religiöser Minderheiten in Pakistan, etwa Christen, werden überproportional häufig der Blasphemie bezichtigt, oft aufgrund von persönlichen Streitigkeiten oder Missgunst. Immer wieder kommt es vor, dass Christen wegen Blasphemievorwürfen zu lebenslanger Haft oder gar zum Tode verurteilt werden. Von den über 230 Millionen Einwohnern Pakistans sind 96 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen und ein Prozent Hindus.