01.09.2024

Gaza: Angehörige von Hamas-Geiseln überqueren Grenze zu Gaza

Sie sandten über Lautsprecher Botschaften an ihre Familienmitglieder

Kibbuz Beeri (IDEA) – Angehörige der israelischen Geiseln der Terrororganisation Hamas sind am 29. August in den Grenzstreifen zu Gaza eingedrungen. Das berichtet die „Jerusalem Post“. Die Angehörigen sandten etwa 20 Minuten lang durch Lautsprecher Nachrichten an die Gefangenen. Zum Hintergrund: Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 befinden sich noch 107 Israelis in Gefangenschaft der Terrororganisation. Die Teilnehmer der Aktion hatten sich in Tel Aviv getroffen und waren in einem Konvoi des „Hostage Familiy Forum“ (Forum für die Familien der Geiseln) zur israelischen Südgrenze gefahren. Angaben der „Jerusalem Post“ zufolge schlossen sich über 300 Autos dem Konvoi an. Am Grenzposten Kibbuz Beeri durchbrachen die Teilnehmer einen Grenzzaun.

„Aaronitischer Segen“ für die Geiseln

Während der Aktion sprachen zahlreiche Angehörige durch Lautsprecher den „Aaronitischen Segen“ (4. Mose 6,26-28): „Der Herr segne dich und behüte dich, der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig, der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“ Andere Teilnehmer riefen persönliche Botschaften für ihre Familienmitglieder. Die Tochter eines der Gefangenen, Ella Ben Ami, rief nach Angaben des US-Magazins „Christian Post“ ihrem Vater zu: „Vater, ich liebe dich! Ich würde alles tun, um dich wieder umarmen zu können. Halte durch, zerbreche nicht!“

Israelische Armee: Viele Geiseln sind bereits tot

Nach dem kurzen Aufenthalt in der Grenzzone wurden die Angehörigen von dem israelischen Militär wieder hinter die israelische Grenze beordert. Die evangelikale Nachrichtenplattform „All Israel News“ zitiert einen Offizier: „Ich habe wie ein kleines Mädchen geheult. Es gibt niemanden, der sich mehr mit den Angehörigen identifiziert als wir.“ Beteiligte sehen das Eingreifen des Militärs kritischer. Ein Angehöriger äußerte: „Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung war, nicht nach Gaza durchzubrechen. Nächstes Mal werden wir mehr sein. Hunderte, Tausende – und wir werden nicht stoppen.” Nach Angaben der israelischen Armee sind bereits mindestens 33 der 107 verbleibenden Geiseln als tot gemeldet. Das Forum für die Familien der Geiseln kritisiert, dass die israelische Regierung nach wie vor keinen Vertrag zur Entlassung der Geiseln geschlossen hat.