04.09.2024

Venezuela: Machthaber Maduro zieht Weihnachten auf 1. Oktober vor

Autoritärer sozialistischer Staatschef verordnet Termin per Dekret

Caracas (IDEA) – In Venezuela wird das Weihnachtsfest dieses Jahr am 1. Oktober gefeiert. Das kündigte der autoritäre sozialistische Staatschef Nicolás Maduro in einer Fernsehsendung an. „Es ist September und schon jetzt riecht es nach Weihnachten“, erklärte Maduro. Deshalb habe er in diesem Jahr beschlossen, „euch allen Tribut zu zollen und aus Dankbarkeit, ein verfrühtes Weihnachtsfest für den 1. Oktober per Dekret zu verordnen“. Das Weihnachtsfest komme mit Frieden, Freude und Sicherheit, so Maduro. Das südamerikanische Land steckt mitten in einer politischen Krise. Nach einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl am 28. Juli hatte die Wahlbehörde den seit 2013 regierenden Maduro zum Sieger erklärt. Die Opposition wirft der Regierung in Caracas Wahlbetrug vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González Urrutia. Am 2. September erließ ein Gericht auf Antrag der regierungstreuen Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen den Oppositionsführer. Traditionell verteilt die sozialistische Regierung in der Weihnachtszeit Lebensmittelpakete. Das erdölreiche Venezuela galt früher als eines der wohlhabendsten Länder Südamerikas. Seit der Machtübernahme des sozialistischen Diktators Hugo Chávez im Jahr 1999 erlebt es einen wirtschaftlichen Niedergang. Laut Schätzungen leben heute 87 Prozent der Bevölkerung in Armut. Es ist nicht das erste Mal, dass Maduro Weihnachten verlegt. Schon in der Corona-Pandemie 2020 zog er Weihnachten auf den 15. Oktober vor, im Jahr darauf auf den 4. Oktober. Von Kirchenvertretern gibt es bislang keine Reaktion auf die Vorverlegung des Weihnachtsfestes. Grundsätzlich steht die Kirche in dem katholisch geprägten Land Präsident Maduro kritisch gegenüber. So forderte die katholische venezolanische Bischofskonferenz nach dem umstrittenen Wahlergebnis eine Überprüfung der Stimmzettel.