07.09.2024

USA: Afroamerikanische Methodisten bleiben bei Verbot

Homo Ehe: Das beschloss ihre Generalkonferenz in Columbus/Ohio

Columbus (IDEA) – Die Kontroverse innerhalb der methodistischen Kirchen über den Umgang mit homosexuellen Christen hält an. Die überwiegend aus Afroamerikanern bestehende „African Methodist Episcopal Church“ (Afrikanisch-methodistische Episkopalkirche/AME-Kirche) hat auf ihrer alle vier Jahre tagenden Generalversammlung einen Vorschlag zur Aufhebung ihres Verbots gleichgeschlechtlicher Ehen abgelehnt. Auf der Tagung in Columbus (US-Bundesstaat Ohio) stimmten 897 Delegierte gegen den Vorschlag, 722 dafür. Wie die Nachrichtenplattform „Christian Post“ berichtet, heißt es dazu im Regelwerk der Kirche: „Die AME-Kirche glaubt, dass Verbindungen jeglicher Art zwischen Personen des gleichen Geschlechts gegen den Willen Gottes verstoßen.“ Zu den Kritikern der geltenden Regelung gehört John Thomas III. (Nashville im US-Bundesstaat Tennessee), Redakteur beim AME-Magazin „The Christian Recorder“. Vor der Tagung hatte er in einer Kolumne die Aufhebung des Verbots gefordert: „Dieser Gesetzesentwurf zwingt Pastoren nicht, gleichgeschlechtliche Ehen zu schließen, aber er würde denen, die dies tun möchten, wo es gesetzlich zulässig ist, die Freiheit geben, ihrem Gewissen zu folgen, ohne Vergeltung befürchten zu müssen.“ Zur AME-Church gehören etwa 2,8 Millionen Mitglieder in rund 7.100 Gemeinden, vor allem in Nordamerika.

In der EmK ist die Trauung praktizierender Homosexueller schon möglich

Die Generalkonferenz der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) hatte hingegen kürzlich mit überwältigender Mehrheit dafür gestimmt, das Verbot gleichgeschlechtlicher Trauungen aufzuheben, und auch die Ordination nicht zölibatär lebender Homosexueller genehmigt. Dieser Schritt erfolgte, nachdem etwa 7.500 überwiegend konservative Gemeinden die EmK verlassen hatten. Weitere Gemeinden erwägen diesen Schritt. Die EmK hatte 2019 weltweit über zwölf Millionen Mitglieder in 32.000 Gemeinden. Neuere Zahlen liegen nicht vor. Die deutschen Methodisten hatten im November 2022 die Öffnung für die volle Integration Homosexueller angekündigt. Um theologisch konservativen Gemeindemitgliedern weiterhin eine geistliche Heimat bieten zu können, war im Februar 2021 ein eigener Gemeinschaftsbund innerhalb der Kirche gegründet worden. In Deutschland hat die EmK rund 45.000 Kirchenglieder und -angehörige (Stand: 2022) in etwa 420 Gemeinden. Die weltweite EmK ist Teil des Weltrates Methodistischer Kirchen, der über 70 Kirchen mit mehr als 51 Millionen Mitgliedern umfasst.