09.09.2024
Schweiz: Liberale Politikerin schießt auf Bild mit Jesuskind
Nach massiver Kritik hat sich Sanija Ameti entschuldigt und den Beitrag gelöscht
Zürich (IDEA) – Die Zürcher Politikerin Sanija Ameti (Grünliberale Partei/GLP) hat mit einem Instagram-Beitrag massive Kritik hervorgerufen. Darauf sind ein Foto von ihr bei Schießübungen sowie ein durchlöchertes Bild der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind zu sehen. Der abgebildete Kopf des kindlichen Jesus wurde dabei von den meisten Kugeln getroffen. Das Bild „Madonna mit Kind und Erzengel Michael“ stammt vom italienischen Maler Tommaso del Mazzo, der im 14. Jahrhundert lebte. Ameti selbst wurde in Bosnien und Herzegowina geboren und hat sich in der Vergangenheit sowohl als Muslima als auch als Agnostikerin bezeichnet. Laut einem Bericht der Schweizer Boulevardzeitung „Blick“ hat sie sich mittlerweile entschuldigt und den Beitrag gelöscht, „weil sich Personen in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlen könnten“. Für ihre Schießübungen habe sie Motive benötigt, die ausreichend groß gewesen seien. Zu diesem Zeitpunkt habe ihr nur ein Katalog des Auktionshauses Koller zur Verfügung gestanden, der geeignet gewesen wäre. Auf den Inhalt der Bilder habe sie nicht geachtet, und das sei nicht richtig gewesen. Es tue ihr „von Herzen“ leid, falls sie damit jemanden verletzt habe.
Junge SVP stellt Strafanzeige
Die Jugendorganisation der Schweizerischen Volkspartei (SVP) hat inzwischen nach eigenen Angaben Strafanzeige gegen Ameti wegen Verletzung der „Glaubens- und Kultusfreiheit“ gestellt und ein Foto des Einschreibens auf X (ehemals Twitter) veröffentlicht. Darin heißt es, dass Ameti mit ihrer Aktion die christlich-abendländische Kultur verhöhnt und dabei die Bildsprache islamistischer Terroristen verwendet habe.
Ametis Partei distanziert sich
Auch Ametis eigene Partei hat sich auf X bereits von Ametis Beitrag distanziert. Er widerspreche den Werten der GLP. Sie verurteile jegliche Form von Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber religiösen Symbolen und den Religionen selbst. Wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) am 9. September berichtete, hat Ametis Beitrag zudem bereits weitere Konsequenzen gezeitigt. Der Co-Präsident des GLP im Kanton Zürich, Beat Rüfenacht, habe der Zeitung bestätigt, dass Ameti „in gegenseitigem Einvernehmen“ aus der kantonalen Parteileitung ausgetreten sei. Der Schritt sei nach Gesprächen mit Ameti erfolgt.