11.09.2024
Indien: Hindu-Nationalisten greifen Kirche in Odisha an
International Christian Concern - Ein Pastor und mehrere Mitglieder seiner Kirche wurden am Sonntag verprügelt, als Hindu-Nationalisten einen Gottesdienst in Odisha angriffen und die Kirche beschuldigten, Hindus gewaltsam zum Christentum zu bekehren.
Zu den Angreifern in der Stadt Bhubaneswar gehörten Mitglieder der Rashtriya Swayam Sevak Sangh (RSS), des selbsternannten Beschützers der Hindu-Religion, und der Bajrang Dal, eines RSS-Ablegers, der zu gewalttätigen Angriffen auf Minderheitengemeinschaften neigt.
Berichten zufolge hatte die Kirche kürzlich ein dreistöckiges Gebäude gemietet, um dort ihre Gottesdienste abzuhalten. Nachdem die RSS und die Bajrang Dal erfahren hatten, dass mehr als 100 Menschen die Gottesdienste der Kirche besuchten, beschlossen sie, die Kirche anzugreifen und falsche Behauptungen über Zwangskonvertierungen zu äußern.
Die Polizei traf an der Kirche ein und nahm einige Personen, darunter auch Christen, zum Verhör mit auf die Polizeiwache. Mitglieder der beiden hindunationalistischen Organisationen umstellten die Polizeiwache aus Protest gegen die Christen. Erst als ein Polizeiführer eintraf, beruhigte sich die Lage.
Anti-Konversionsgesetze werden in ganz Indien zunehmend gegen Kirchen und einzelne Christen eingesetzt.
Unterdessen wurde in Odishas Bezirk Nabarangpur eine weitere große Hindu-Versammlung, die Hindu Mahasabha, angekündigt. Die Veranstaltung folgt auf eine andere große Versammlung zum Gedenken an den 18. Todestag von Swami Lakshmanananda Saraswati im Distrikt Kandhamal.
Auf einem Plakat für die jüngste Versammlung, das in den sozialen Medien kursiert, heißt es: „Diese Mahasabha wird organisiert, um einen Stopp aller religiösen Konversionen (von Hindus zu Christen) und die Schaffung eines Hindu Rashtra (eines indischen Staates, in dem nur Hindus leben) zu fordern.“ Das Treffen wird von einer Gruppe organisiert, deren Name frei übersetzt „Gesellschaft zum Schutz der Hindus“ bedeutet.
Die Christen der Region sind in Alarmbereitschaft, da frühere Veranstaltungen dieser Art zu einer weit verbreiteten Verfolgung christlicher Gemeinschaften geführt haben.
Quelle: International Christian Concern; www.persecution.org
Aus dem Englischen übersetzt und überarbeitet von AKREF